Agrar Magazin

Bayer CropScience Deutschland in Sonderkulturen sehr gut aufgestellt

  • Marktposition 2013 auf Basis Produktverbrauch ausgebaut
  • Innovatives Produktportfolio steht für weiteres Wachstum in den bedeutsamen Pflanzenschutzsegmenten
  • EU-Zulassungspolitik für Pflanzenschutzmittel gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft
  • Sicheres Befüllsystem easyFlow® steht vor der Markteinführung
  • Bayer unterstützt produktive Flächennutzung und Bewahrung der Biodiversität
  • Luna® Experience mit Zulassungserweiterungen für den Obst- und Gemüsebau
  • Kommunikation zu modernder Landwirtschaft voranbringen: Bayer unterstützt die DBV-Aktion "Pflanzen ernähren und schützen!" mit mehr als 13.000 Unterschriften
Deidesheim, 10. April 2014

Zulassungspraxis – Einführung von Innovationen wird schwieriger

Die europäischen Märkte spielen bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe und Produkte laut einer kürzlich vorgestellten Studie der Beratungsgesellschaft Phillips McDougall eine immer geringere Rolle. Wesentliche Ursache sind die regulatorischen Hürden für neue Pflanzenschutzmittel in der EU, die überzogen und weltweit nirgendwo höher sind.

Obwohl die Regulierung von Pflanzenschutzmitteln in Europa schon bisher einem der strengsten Zulassungsverfahren der Welt unterliegt, erfolgt mit der EU Pflanzenschutzverordnung (EG) Nr. 1107/2009 eine weitere, sehr deutliche Verschärfung. Dr. Hans-Josef Diehl, Leiter Entwicklung, von Bayer CropScience Deutschland kritisierte den Paradigmenwechsel bei der zukünftigen Wirkstoffbewertung: "Es gilt nicht mehr das tatsächliche Risiko, das von einem Pflanzenschutzmittel ausgeht, sondern die mögliche, theoretische Gefahr des unverdünnten Wirkstoffs für Mensch, Tier und Umwelt - unabhängig von der Eintrittswahrscheinlichkeit. Die EU stellt damit das Prinzip des Paracelsus - "die Dosis macht das Gift" - auf den Kopf."

Nach der neuen Verordnung dürfen bestimmte Pflanzenschutz-Wirkstoffe bereits dann nicht mehr zugelassen werden, wenn sie in konzentrierter Form ungünstige Eigenschaften aufweisen. Für den Pflanzenschutz bedeutet die Einführung dieser Ausschlusskriterien ("cut offs") eine Abkehr von der bislang praktizierten wissenschaftlichen Risikobewertung.

Hinzu kommt die vergleichende Bewertung von Pflanzenschutzmitteln. Das Zulassungsverfahren für Pflanzenschutzmittel wird dadurch unkalkulierbar. Durch die "vergleichende Bewertung" sollen sichere Pflanzenschutzmittel, die "zu ersetzende Wirkstoffe" enthalten, dem Markt nicht mehr zur Verfügung stehen. Diese Pflanzenschutzmittel durchlaufen also zwei Verfahren: Nachdem im normalen Zulassungsverfahren ihre Sicherheit bestätigt worden ist, sollen sie in einem zweiten Schritt mit bereits zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verglichen werden. Sollten andere Mittel im Vergleich "besser" sein, wird dem Pflanzenschutzmittel die Zulassung versagt, obwohl es zuvor als sicher bewertet worden ist. Derzeit läuft die Diskussion auf EU-Ebene im Hinblick auf die Beantwortung der Frage was "besser" ist beziehungsweise welche Vergleichskriterien hierfür herangezogen werden.

Von den finalen Definitionen und Auslegungen wird abhängen, wie viele Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel zukünftig noch zur Verfügung stehen. Der Verlust ganzer Wirkstoffgruppen gefährdet ein effizientes Resistenzmanagement und gefährdet die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Landwirtschaft.

Hier schließt sich der Kreis zu den Kommunikationsaktivitäten, initiiert und unterstützt von Bayer CropScience. Bei der öffentlichen Debatte um Pflanzenschutz kommt die Nutzendiskussion viel zu kurz. Gemeinsam mit allen Beteiligten in der Landwirtschaft will das Unternehmen für mehr Ausgewogenheit sorgen.

Anwenderschutz in Sonderkulturen - easyFlow® - ein sicheres Befüllsystem

Die Sicherheit beim Pflanzenschutz für Mensch und Umwelt hat für Bayer oberste Priorität. "Im Hinblick auf die menschliche Gesundheit stellen wir bereits vor der Zulassung und Vermarktung hohe Anforderungen an die Prüfung der Pflanzenschutzmittel und ihrer Wirkstoffe", sagte dazu Hans-Joachim Duch, zuständig für Applikationstechnik und Umweltschutz bei Bayer CropScience Deutschland GmbH.

Besonderen Stellenwert nehmen bei Bayer Beratungen und Schulungen der Anwender zur größtmöglichen Sorgfalt im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ein. Dabei schreckt der "erhobene Zeigefinger" nach Überzeugung von Duch eher ab. "Vielmehr müssen wir den Anwender in die Entwicklung von Strategien und Lösungsansätzen mit einbeziehen. Ein effizienter Anwenderschutz orientiert sich immer an den Arbeitsprozessen in der Praxis", so Duch.

Bayer CropScience hat in Deutschland ein Online-Lernmodul entwickelt, das für jedermann auf der Internetseite www.agrar.bayer.de abrufbar ist. Das Tragen einer angepassten und angemessenen Sicherheitskleidung gehört zu den Grundlagen eines verantwortungsvollen Umgangs mit Pflanzenschutzmitteln und muss noch mehr zur Selbstverständlichkeit werden. Bayer unterstützt diese und weitere Maßnahmen durch verschiedene Angebote, die ständig angepasst und erweitert werden.

Duch stellte darüber hinaus das easyFlow®-System vor. "easyFlow® ist das erste geschlossene und kontaminationsvermeidende Entnahmesystem für flüssige Pflanzenschutzmittel aus gesiegelten oder offenen Kanistern, das Teil- und Komplettentnahmen ermöglicht und sich selbst vollständig reinigt", erläuterte Duch.
Es ist von Bayer zusammen mit der Firma Agrotop entwickelt worden und im Rahmen der letztjährigen Agritechnica von der Neuheiten-Kommission der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden. easyFlow® wird ab Herbst 2014 von der Firma Agrotop angeboten und ist für alle flüssigen Produkte mit allen Spritz- und Sprühgeräten im Wein-, Obst-, Gemüse- und Ackerbau nutzbar. Der Einbau ist sowohl an Neu- als auch an Altgeräte möglich. Das System ist unabhängig vom Hersteller für alle im Markt befindlichen Kleingebinde mit 63 Millimeter Kappe mit und ohne Siegelfolie ausgelegt.

Biodiversitätsmaßnahmen und -ergebnisse ausgewählter Projekte der Bayer CropScience Deutschland GmbH

Im Rahmen seines Nachhaltigkeits-Engagements unternimmt Bayer CropScience in Deutschland vielfältige Aktivitäten zur Förderung der Biodiversität in der Landwirtschaft.

"Wir unterstützen eine produktive Flächennutzung und Bewahrung der Biodiversität. Moderne Landwirtschaft und Biodiversität schließen sich nicht aus. Um das zu zeigen, arbeiten wir seit vielen Jahren eng mit Landwirten und Experten aus Naturschutzverbänden, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen", betonte Belinda Giesen-Druse, zuständig im Unternehmen für Product Stewardship und Verbraucherschutz.

Giesen-Druse stellte exemplarisch die konkreten Biodiversitätsmaßnahmen und -ergebnisse zweier Gemüse anbauender Betriebe und eines Apfelproduzenten vor, mit denen Bayer im Rahmen von Food Chain Partnerschaften seit vielen Jahren zusammenarbeitet.

Bei dem ersten Betrieb handelt es sich um einen Gemüseproduzenten und seinen Vermarkter bei Stuttgart. Im Wirsinganbau wurden in den letzten beiden Jahren verschiedene Blühstreifen angelegt. Der zweite Betrieb ist ein intensiv wirtschaftender Gemüseerzeuger mit Salatanbau. Hier wurden in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Blühstreifen neben den Salatfeldern angelegt. Eine innerhalb eines Salatfeldes befindliche alte Feuchtbrache wurde ebenfalls in die Untersuchungen einbezogen.
Die Förderung der Biodiversität in Obstanlagen hat sich ebenfalls als wichtiges Nachhaltigkeitsthema herauskristallisiert. Mit dem Obstbaubetrieb Ebenheit, der Erzeugerorganisation Dresdner Obst e.G. und der VEOS Vertriebsgesellschaft für Obst mbH in Sachsen arbeitet Bayer bereits seit 2009 in einem Food Chain Partnership-Projekt in Sachsen zusammen.

Im Hinblick auf die Ergebnisse konnte in allen Betrieben gezeigt werden, dass die Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität innerhalb der Betriebe mit geringem Aufwand etabliert werden konnten. Blühstreifen führen - insbesondere in intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften - zu einer Erhöhung des Trachtangebots und der Artenvielfalt. Mehrjährige Blühstreifen gelten als besonders wertvoll. Auch einjährige Blühstreifen leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Sie bieten Insekten Nahrung und Unterschlupf. Zugleich erhalten sie dem Landwirt die notwendige Flexibilität im Bestandsmanagement.

Nur gemeinsam und mit Beteiligung der Anbauer lassen sich solche Konzepte erfolgversprechend implementieren, ist Giesen-Druse überzeugt: "In unseren Projekten zeigen wir, dass sich moderne Landwirtschaft mit produktiver Flächennutzung und Biodiversität intelligent vernetzen lassen. Die in den Projekten gewonnenen Erkenntnisse werden von unseren Projektpartnern in die Wertschöpfungskette getragen."

Schwerpunkte der Marktbearbeitung im Wein-, Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenanbau

"Wir konnten trotz neuer Wettbewerbssituation unsere starke Marktstellung in den Sonderkulturmärkten in Deutschland ausbauen. Für die anstehende Pflanzenschutzsaison 2014 sind wir sehr gut aufgestellt, unsere Position in einem voraussichtlich weiter wachsenden Markt weiter zu festigen beziehungsweise als Unternehmen weiter zu wachsen", sagte Vertriebsteamleiter Georg Beer gleich zu Beginn seiner Ausführungen.

In der Bayer-Zentrale wurde eine neue Stelle geschaffen: Birte Tschentke hat im Herbst die Funktion einer Market Development Managerin für Gemüse und Zierpflanzen übernommen. "Damit stärken wir diesen vielfältigen und komplexen Bereich, insbesondere im Hinblick auf die Bereitstellung weiterer erstklassiger Lösungen für unsere Kunden", so Beer.

Beer ging auf die Segmentstrategie in Sonderkulturen für 2014 ein: "Bei den Weinbau-Fungiziden verfügen wir inzwischen über ein breites Portfolio gegen alle relevanten Pilzkrankheiten. Auch bei den Obstbau-Fungiziden bieten wir erstklassige Lösungen für alle Obstarten an. Mit neuen Lösungen bei Gemüsefungiziden und -insektiziden verfolgen wir das Ziel, unsere Marktanteile weiter zu steigern. Und auch im Kulturbereich Zierpflanzen, Ziergehölze und Baumschulen wird unser Lösungsangebot breiter."

Die öffentliche Debatte um Pflanzenschutz dreht sich - trotz attestierter Unbedenklichkeit - nahezu ausschließlich um mögliche Risiken des Einsatzes. Dabei kommt die Nutzendebatte viel zu kurz. In diesem Zusammenhang betonte Beer, dass Bayer CropScience einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte rund um modernen Pflanzenschutz in Deutschland leistet und sich weiterhin für eine produktive, moderne deutsche Landwirtschaft starkmachen wird. Dazu hat das Unternehmen konkrete Maßnahmen veranlasst. Es ist zunehmend wichtig, dass sich insbesondere die Landwirte öffentlich äußern und Position beziehen.

Beer führte hierzu aus: "Bayer CropScience hat den Landwirten anlässlich der laufenden Winterveranstaltungen die möglichen Auswirkungen der rigiden EU-Zulassungspolitik vor Augen geführt und sie motiviert, die Unterschriftenaktion des Deutschen Bauernverband (DBV) "Pflanzen ernähren und schützen!" zu unterstützen, um ihren Unmut gegen die Pläne der EU zum Ausdruck zu bringen. Inzwischen hat Bayer CropScience Deutschland GmbH mehr als 13.000 Unterschriften eingeholt, die unser Geschäftsführer Dr. Helmut Schramm Anfang April in gebündelter Form an den DBV-Präsidenten Joachim Rukwied überreicht hat."

Beer würdigte darüber hinaus die Initiative www.die-pflanzenschützer.de des Industrieverband Agrar e. V. (IVA). Vorgestellt wurde auch ein von Bayer produziertes YouTube-Video, das sehr anschaulich die Bedeutung von Landwirtschaft für die Gesellschaft beschreibt. Das Video ist unter dem folgenden Link im Internet zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=c5VOmIMqQpo

Luna® Experience - Aktuelle Zulassungserweiterungen für den Obst- und Gemüsebau

Das Fungizid Luna® Experience gehört zur Bayer-Produktfamilie Luna®, die speziell für Sonderkulturen entwickelt wurde. Luna® Experience enthält den teilsystemischen Wirkstoff Fluopyram und den bewährten Wirkstoff Tebuconazol. Kürzlich wurde die langfristige Zulassung bis Ende August 2020 erteilt. Neben Echten Mehltaupilzen in Keltertrauben und Kernobst können nun auch pilzliche Blattfleckenerreger in Kopfkohl (Rot-, Weiß-, Spitz- und Wirsingkohl), Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Möhren, Porree, Speisezwiebeln und Kirschen bekämpft werden.

"Luna® Experience hat eine lange Wirkungsdauer, besitzt ein außerordentlich breites Wirkungsspektrum und bietet eine hohe Bekämpfungssicherheit, auch bei unbeständiger Witterung und bei starkem Pflanzenwachstum. Somit wird ein hervorragender Fungizidschutz gewährleistet", erläuterte Frank Kuhmann, Produktmanager von Bayer CropScience Deutschland.

In verschiedenen Kohlarten, Möhren, Speisezwiebeln und Porree hat sich der Einsatz von Luna® Experience vor allem zu Beginn von Spritzfolgen bewährt. In der Hauptwachstumsphase bieten die systemischen Eigenschaften von Fluopyram und die kurativen Effekte von Tebuconazol Schutz vor Infektionen durch Blattfleckenerreger. Vorbeugend wirkende Strobilurinfungizide, zum Beispiel Flint, sollten in Spritzfolgen immer nach Luna® Experience angewendet werden.

In Süß- und Sauerkirschen kann das Breitbandfungizid Luna® Experience während der Fruchtbildung besonders effektiv gegen die wichtigsten Blattkrankheiten und Fruchtfäulen (zum Beispiel Sprühflecken, Fruchtmonilia) eingesetzt werden.

Mit den drei Fungiziden Luna® Experience, Teldor® und Flint® wird insgesamt ein sicherer Fungizidschutz geboten und bei konsequentem Wirkstoffwechsel der Ausbreitung von Resistenzen entgegengewirkt.

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