Schadbild
Die Kraut-und Knollenfäule wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Er befällt Triebspitzen, Blätter, Blattstiele, Stängel und Knollen. Infektionsquellen sind latent befallenes Pflanzengut, befallene Ausfallkartoffeln oder verseuchte Abfallhaufen. Erste Syptome können am Stängel (Primärbefall) oder auf dem Blatt (Sekundärbefall) beobachtet werden. Stängel weisen Verbräunungen am Stängelgrund auf. Bei weiter fortschreitendem Befall wird der Stängel brüchig und die Pflanze kann an dieser Stelle abknicken. An Blättern tauchen kleine durchscheinende Flecken auf, die sich in kurzer Zeit über gelblich grün zu braun hin verfärben. Diese Flecken breiten sich vorwiegend vom Blattrand oder von der Blattspitze her auf das ganze Blatt aus, können aber auch auf den Stängel übergehen. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Blattkrankheiten ist ein weißer Saum von Sporangienträgern an dem Übergang nvon krankem zu gesundem Gewebe, der sich besonders in den frühen Morgen- und späten Abendstunden abzeichnet. Die weitere Ausbreitung im Bestand erfolgt vorwiegend in Windrichtung. Das Kraut ungeschützter Bestände kann innerhalb kurzer Zeit vernichtet werden. Von den befallenen Blattteilen können am Ende der Vegetationsperiode mit starken Niederschlägen Sporangien oder Zoosporen auf die Erde gewaschen werden und die neuen Knollen infizieren.
Vorkommen/Bedeutung
Die Kraut- und Knollenfäule ist die gefährlichste Kartoffelkrankheit und tritt in allen Anbaugebieten auf. Sie wird durch feucht-warme Witterung begünstigt und kann massive Ertragsverluste verursachen. Ein wesentlicher Anteil der Verluste geht auf sekundäre Weichfäulen zurück, die sich als Folge einer Knolleninfektion durch Phytophthora infestans während der Vegetationszeit, bei der Rodung oder Einlagerung einstellen.