Agrar Magazin / Sonderkulturen

Apfelblüte
Sonderkulturen

Kernobst: Das optimale Fungizid für die Vollblüte

Schorf beschäftigt deutsche Apfelbauern nahezu über die ganze Saison hinweg. Das ist auch im Alten Land an der Niederelbe so. Je nach Wetter gesellt sich ab der Blüte dann auch noch ein gewisser Mehltaudruck hinzu. Grund genug für die örtlichen Berater, besonders zur Vollblüte ein Fungizid zu empfehlen, das beiden Problemen optimal Rechnung trägt.
Sind Infektionen mit Schorf oder Echtem Mehltau erst mal da, wird es schwierig. Daher geht es beim Kampf gegen diese Krankheiten vor allem um Vorbeugung. Und damit die so vollständig wie möglich gelingt, ist über die gesamte Saison ein zeitlich optimales Einsatzschema mit leistungsstarken Fungiziden gefragt. Wer an der Niederelbe integrierten Apfelanbau betreibt, richtet sich im Fall von Schorf unter anderem nach den aktuellen Prognosen des lokalen Dienstleisters Fruitweb und darüber hinaus vor allem nach den Empfehlungen der örtlichen Obstbauversuchsanstalt (OVA) in Jork. Diese werden tagesaktuell per Fax zugestellt und auch im Rahmen der wöchentlichen Begehungen von den lokalen Beratern des Obstbauversuchsrings (OVR) übermittelt.
Auch Niclas Palm vom Obsthof Palm im Jorker Ortsteil Königreich achtet sehr genau auf die behördlichen Ratschläge. Und bisher sei der Betrieb damit auch gut gefahren, so der 29-jährige Obstbaumeister. Das war auch 2017 so, in diesem verrückten "Jahr ohne Sommer". Erst der warme März mit dem verfrühten Knospenaufbruch, dann der kalte, nasse April mit extremem Frost, als die norddeutschen Obstbauern nächtelang ihre Beregnungsanlagen in Betrieb hatten. "Gutes Blühwetter sieht anders aus", so Palm. Und später noch der warme Mai und schließlich der Dauerregen im Sommer. Auf den ersten Blick keine guten Bedingungen für den Echten Mehltau. Trotzdem spricht Niclas Palm von einem Jahr mit "normalem Mehltaudruck".
Dass der Pilz trotz Kälte und Nässe präsent war, führt Prof. Dr. Roland Weber auf "das hohe vegetative Wachstum" zurück, das die Bäume angesichts des geringeren Behangs an den Tag gelegt hätten: "Wir wissen, dass Mehltau gerne wachsende Triebe befällt." Weber leitet bei der OVA die Abteilung Pflanzenschutz und ist in Niedersachsen maßgeblich für die Empfehlungen verantwortlich, nach denen sich dann Niclas Palm und viele seiner Kollegen richten. Wegen des Mehltaudrucks galt auch 2017, was Roland Weber in den meisten anderen Jahren zur Zeit der Vollblüte im Apfelanbau empfiehlt: Consist Plus einzusetzen. Ein Mittel also, das sowohl Schorf in die Schranken weist als auch über eine starke Mehltau-Wirkung verfügt. "Die Vollblüte ist genau die Zeit, in  der Primärinfektionen des Mehltaus, die überwintert haben, Konidien  freisetzen. Deshalb steigt das Risiko von Sekundärinfektionen", so Weber. In dieser Phase müsse man "alles tun, um diesen Zyklus zu unterbinden". Ein Wirkstoff, der genau das gut leiste,  sei Trifloxystrobin im Consist Plus. Die meist zusätzlich notwendige Schorfprophylaxe übernimmt Captan. Captan ist an der Niederelbe auch in späteren Saisonphasen ein bewährter Wirkstoff bei der Schorfbekämpfung. In der Zeit, bevor Consist Plus auf den Markt kam, empfahl die OVA zur Blütezeit in der Regel, ein Captan-Produkt mit Flint zu mischen - einem Bayer-Produkt, das ebenfalls Trifloxystrobin enthält. Consist Plus erleichtert den Obstbauern jetzt die Arbeit, weil durch seine Wirkstoffkombination das Mischen per Hand entfällt. Neben dieser Vereinfachung sieht Roland Weber sogar noch weitere Vorteile der Fertigmischung. Obwohl sie weniger Captan enthält als die früheren, selbst angerührten Tankmischungen, erzielt sie dieselbe hohe Wirkleistung gegen Schorf. "Die Folge einer guten Formulierung", vermutet Weber. Der Jorker Pflanzenschutzexperte fügt aber auch hinzu, dass es Jahre gebe, in denen man noch eine Schippe drauflegen müsse. Insbesondere dann, wenn man es in den Wochen vor und während der Blüte mit einem extrem starken Schorfdruck zu tun habe, etwa bei anhaltender Nässe. "In solchen Fällen freuen wir uns, dass es inzwischen auch SDHI-Wirkstoffe als weitere Alternative gibt", so Weber. Ein erstes Produkt dieser Art ist Luna Experience mit dem Wirkstoff Fluopyram. Typischerweise empfiehlt Weber dann eine Tankmischung von Luna Experience mit einem Dithianon-Produkt vor der Blüte oder mit einem Captan- Präparat ab der Blüte. "Diese Mischung ist gegen Mehltau ähnlich stark wie Consist Plus“, so Weber. „Aber gegen schwere Schorfinfektionen bekommen wir damit noch einen besonderen, zusätzlichen Schutz."
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Durch einen vorzeitigen Befall werden die Bäume in ihrer Entwicklung gehemmt, und die Anlage nächstjähriger Blütenknospen wird beeinträchtigt. Risse und Flecke vermindern den Wert der Früchte. Schon geringer Schorf-Befall bewirkt eine Einstufung der Früchte in eine schlechtere Handelsklasse. Sie können nicht gelagert werden, da durch die Risse leicht Fäulniserreger ins Fruchtfleisch eindringen.

In der zurückliegenden Saison musste die OVA dieses Register nur einmal ziehen. Zwar bedurfte es angesichts des feuchten Sommers noch einiger weiterer Maßnahmen gegen Schorf, in der Regel durch Captan-Einsätze. Aber am Ende hatten die meisten Obstbauern, die integrierten Anbau betreiben, das Problem weitgehend im Griff. So auch Niclas Palm vom Obsthof Palm. Der Ertrag auf den 26 Hektar Apfelfläche sei angesichts des geringeren Behangs zwar hinter anderen Jahren zurückgeblieben. Aber mit den etwas höheren Marktpreisen werde sich dies voraussichtlich kompensieren lassen. Palm fügt hinzu, dass ihm noch eine weitere Eigenschaft von Consist Plus gut ins Konzept passte. "Das Produkt zeigt auch gegen Kelchgrubenfäule Wirkung, und das können wir gut gebrauchen", so der Obstbauer. Roland Weber von der OVA hat zwar noch keine direkten Hinweise auf eine Wirkung von Fungiziden gegen die Kelchgrubenfäule.
Allerdings sei einer der beiden Erreger, Botrytis, am Kernobst hochsensitiv gegenüber Trifloxystrobin. Der Experte fügt noch hinzu, dass dies auch für Fluopyram, einen Wirkstoff von Luna Experience, gelte. Ein weiterer Grund, der dafürspricht, dass dieses neue Produkt mit dem SDHI-Wirkstoff ebenfalls einen wichtigen Platz im Fungizidmanagement an der Niederelbe einnehmen wird. Als schöne Alternative und damit Ergänzung zu Consist Plus.
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