Agrar Magazin

Aktuelles

Bayer Pressegespräch 2021: Innovative Lösungen für neue Herausforderungen

- Bayer positioniert sich in der öffentlichen Debatte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft
- Marktführendes Saatgut- und Pflanzenschutz-Portfolio sowie wegweisende digitale Angebote
- Präzisionszüchtung und innovative Herbizid- und Fungizidlösungen in den bedeutenden Kulturen
- Mit Climate FieldView bessere pflanzenbauliche Entscheidungen treffen

Am 11. März informierte die Geschäftsleitung der Bayer CropScience Deutschland GmbH die Fachpresse beim Jahres-Pressegespräch im Livestream über die Unternehmensaktivitäten. Dies sowohl mit Blick auf die Position von Bayer in der laufenden gesellschaftspolitischen Debatte eines Superwahljahrs 2021 als auch hinsichtlich eines marktführenden Produktportfolios für Saatgut, Pflanzenschutz und digitale Anwendungen.

Modern und nachhaltig – die Position von Bayer zur Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland


„Bayer steht für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft. Die Diskussion, ob nun beispielsweise die konventionelle oder die ökologische die bessere Form von Landwirtschaft ist, müssen wir endlich hinter uns lassen – das ist eine Debatte von gestern“, eröffnete Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH, das Pressegespräch. „Was meinen wir bei Bayer konkret mit modern und nachhaltig? Modern steht für den Einsatz innovativer Technologien und Verfahren. Es steht für Professionalität und ganzheitliches Denken im Pflanzenbau. Noch konkreter: Es geht nicht nur um ein neues Fungizid oder eine neue Rapssorte. Es geht um deutlich mehr und schließt Gutes zum Beispiel aus dem ökologischen Anbau mit ein – seien es die Fruchtfolgegestaltung, die Humuswirtschaft oder andere Instrumente. Auch digitale Werkzeuge und innovative Züchtungsmethoden gehören dazu. Modern erfordert Flexibilität, sich auf Neues einzulassen. Es erfordert zuverlässige Regulierung von wissenschaftlich anerkannten Handlungsoptionen durch die Politik und Akzeptanz von der Gesellschaft. Nachhaltigkeit hat das Handeln über Generationen hinweg im Blick. Gerade die Landwirtschaft steht für dieses Denken. Und das bedeutet eine intakte Umwelt, funktionierende Ökosysteme, fruchtbare Böden, sauberes Wasser und vieles mehr. Auch Nachhaltigkeit erfordert Professionalität für die richtigen Maßnahmen: die Lage und Artenvielfalt des Blühstreifens, innovative Technologien für Anwenderschutz und Spritzenreinigung und vieles mehr. Noch immer sehen viele Menschen Nachhaltigkeit nur durch eine ökologische Brille. Jedoch kann der Blühstreifen die gesellschaftliche Forderung nach regionaler Erzeugung von Nahrungsmitteln nicht ermöglichen beziehungsweise Ernährungssouveränität nicht sicherstellen. Und das Wirtschaften im ländlichen Raum funktioniert nur dann, wenn es auch im ökonomischen Sinne nachhaltig ist. Nachhaltigkeit als Balance aus Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Erwartungen muss darauf abzielen, die Bedeutung der Landwirtschaft als Wirtschaftssektor, als Ort von Innovation und Unternehmertum anzuerkennen und den Menschen, die das gesellschaftliche Leben im ländlichen Raum prägen, die Aufmerksamkeit entgegenbringen, die sie verdienen.

Was es bedeutet, wenn wir modern und nachhaltig klug verbinden: Die innovative, krankheitsresistente Sorte, digital Standort-angepasst ausgesät, in der Fruchtfolge richtig platziert, kann hohe Erträge bei begrenztem Fungizideinsatz erzielen und dabei gleichzeitig Platz für Biodiversität an anderer Stelle ermöglichen und die Umwelt schonen.
So werden modern und nachhaltig Seiten ein und derselben Medaille. Ich habe mir vorgenommen, modern und nachhaltig als die beiden entscheidenden Attribute herauszustellen, wenn es um die Fragestellung geht, welche Form der Landwirtschaft wir in Deutschland haben sollten. Das ist für mich der Gradmesser – und garantiert nicht konventionell oder ökologisch.“

Jenseits der Erzeugung von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und nachwachsenden Rohstoffen gibt es eine Vielzahl weiterer Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft und damit auch Bayer derzeit stellen müssen. Dazu gehören die Erwartungen der Gesellschaft an die landwirtschaftliche Wirtschaftsweise, die Einschnitte durch strenge, teils auch überbordende Regulierungen beziehungsweise der Wegfall von Handlungsoptionen im Pflanzenbau, die Folgen des Klimawandels und Fragen rund um das Thema Biodiversität.
Auf der anderen Seite und positiv herausgestellt, hat die Landwirtschaft in der Corona-Krise Wertschätzung durch die Gesellschaft erfahren. Viele Verbraucher haben den Wert von Ernährungssouveränität und regionaler Erzeugung erkannt. Auch die Preise für pflanzliche Agrarerzeugnisse haben sich zuletzt erfreulich entwickelt. „Insgesamt herrscht jedoch keine gute Stimmung in der Landwirtschaft“, sagte Müller. Dies hat auch das aktuelle Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauerverbands vom Dezember 2020 gezeigt. Für Verunsicherung haben beispielsweise das geplante Insektenschutzgesetz und die nicht ausreichende Würdigung kooperativer Naturschutzansätze seitens der Politik gesorgt. Als entscheidende Themenfelder für die Ausgestaltung der Landwirtschaft adressierte Müller die Arbeit der Zukunftskommission hierzulande, auf europäischer Ebene den Green Deal und die Farm-to-Fork-Strategie sowie die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). „Pauschale Reduktionsziele beim Pflanzenschutz helfen niemandem. Hier müssen wir differenzierter handeln. In diese und andere Diskussionen werden wir uns als Unternehmen aktiv einbringen“, kündigte der Geschäftsführer an.

Müller erläuterte die konkrete Position von Bayer zum Insektenschutzgesetz. Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität müssen weiterentwickelt und entsprechende Regelungen auf EU-Ebene beschlossen werden. Bayer steht für die verantwortungsvolle Nutzung von Pflanzenschutzmitteln in Schutzgebieten. Innovative Technologien sind geeignete Werkzeuge für die Umsetzung. „Bayer selbst arbeitet an einer globalen Reduktion der Umweltwirkungen von Pflanzenschutzmitteln um 30 Prozent bis zum Jahr 2030“, so Müller. Gleichwohl werden die Landwirtschaft und Bayer nicht auf den Einsatz sicherer und wirkungsvoller Wirkstoffe wie Glyphosat verzichten. Deshalb wurde die Wiederzulassung des Wirkstoffs in der EU beantragt. „Ein Anwendungsverbot ist aus wissenschaftlicher Sicht und auch mit Blick auf die Umweltbilanz nicht gerechtfertigt. Sie würde viele Landwirte vor größere Herausforderungen im Bereich Unkrautkontrolle stellen und zu negativen Auswirkungen auf die Klimabilanz durch mehr Bodenbearbeitung führen.“

Mit Blick auf die kritische Haltung der Gesellschaft insbesondere beim Thema Pflanzenschutz wird Bayer in der Unternehmenskommunikation den vielfältigen Nutzen von Pflanzenschutz für Landwirte, Verbraucher und die Gesellschaft verstärkt transportieren und hervorheben. Bezüglich der schwierigen Zulassungssituation wurden Allianzen gesucht und gefunden. Die bedeutenden Agrarverbände haben zuletzt ein gemeinsames Positionspapier mit dem Titel „Vielfalt sichern – Kulturpflanzen wirksam schützen“ veröffentlicht. Dass Bayer beim Thema Zulassung Pflanzenschutz nicht nur auf dem ´Schmusekurs´ unterwegs ist, unterstreicht die Aussage Müllers: „Bayer wird verstärkt Recht einfordern.“

Positiv bewertete Müller die Erfolge der Pflanzenzüchtung und nannte als Beispiel den wegweisenden Chemie-Nobelpreis 2020, der an Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna für ihre Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas gegangen ist. „Wenn wir Landwirtschaft und Nachhaltigkeitsthemen wie Klima- und Umweltschutz oder auch Ernährungssouveränität zusammenbringen wollen, können Politik und Gesellschaft nicht immer nur Nein zu Innovationen sagen. Letztendlich sind es genau diese Innovationen wie CRISPR/Cas, die auf eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft einzahlen“, so Müller.

>> PDF: Modern und nachhaltig - die Position von Bayer zur Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland (Peter R. Müller, Geschäftsführer)


Führend im Marktumfeld – das Produktportfolio für Pflanzenschutz, Saatgut und Softwarelösungen

In der Summe zeichne sich das Bayer-Portfolio durch beste integrierte Lösungen für eine moderne Landwirtschaft aus. Mit der Kombination von hochwertigem Saatgut, modernen Pflanzenschutzprodukten, digitalen Services und kompetenter Beratung sind wir hervorragend auf die Kundenbedürfnisse eingestellt“, begann Nils Bauer, Leiter Marketing der Bayer CropScience Deutschland GmbH, seine Ausführungen.

„Im letzten Jahr war es insbesondere die anhaltende Trockenheit, die zu einem erneuten Rückgang im deutschen Pflanzenschutzmarkt führte“, erläuterte Bauer den Rückblick auf das Jahr 2020. „Für 2021 sind wir optimistisch gestimmt.“ Die Pflanzenbestände sind aktuell gut entwickelt. Der Regen der letzten Monate war extrem wichtig für die Böden und das Pflanzenwachstum im anstehenden Frühjahr. Bei normalen Rahmenbedingungen erwartet Bayer im Vergleich zu 2020 einen größeren Markt für Pflanzenschutzmittel mit einem Wachstumspotenzial im mittleren einstelligen Prozentbereich. Eine höhere Behandlungsquote mit Fungiziden insbesondere im Getreide, in Raps und Kartoffeln sowie eine größere Weizen- und Rapsfläche sind maßgebliche Faktoren dafür. Wegen der positiven Entwicklung der Erzeugerpreise ist die Bereitschaft der Landwirte gestiegen, bei entsprechenden Kalamitäten in ihre Pflanzenbestände zu investieren. Im Wintergetreide spricht die milde Witterung bis Ende Januar für eine frühzeitige Entwicklung pilzlicher Infektionen und weiter entwickelte Ungräser und Unkräuter.

Im Getreide überzeugt Bayer seit vielen Jahren durch seine führende Position bei Herbiziden und Fungiziden.
Die Bayer Herbizid-Lösungen im Getreide für das Frühjahr auf der Basis von Atlantis Flex und Husar gehören zu den Top-Produkten. Mit Atlantis Flex stellt Bayer den Kunden das stärkste Ackerfuchsschwanzmittel zur Verfügung. Im letzten Herbst wurden die Herbstlösungen Agolin Forte und Cadou Pro Pack erfolgreich eingeführt. „Als weitere innovative Lösung können wir jetzt das Herbizid Mateno Forte Set mit einem neuen Wirkungsmechanismus im Getreide für dem Herbst vorstellen“, führte Bauer weiter aus.
Führend ist Bayer auch im Segment Getreidefungizide – das größte Einzelsegment im Markt mit dem Top-Produkt Ascra Xpro. Mit Erfolg wurde im letzten Jahr Input Triple für den besten Schutz ab Schossbeginn eingeführt. Das Fungizid Input Triple ist der neue Standard für die frühe Krankheitsbekämpfung“, so Bauer. Auf der Basis von drei Wirkstoffen wird ein integriertes Resistenzmanagement ermöglicht. Die besondere Wirkung des Produkts werde von der exzellenten Leafshield-Formulierung unterstützt.

Mit hervorragenden Lösungen hat Bayer im letzten Jahr im Segment Maisherbizide die Marktführerschaft auf hohem Niveau weiter ausbauen können.

Im Mais kann Bayer mit dem starken Herbizid-Portfolio und den DEKALB Sorten perfekte Lösungen von der Aussaat bis zur Ernte anbieten. Jüngst hat Bayer sein Mais-Sortiment um weitere leistungsstarke Sorten ergänzt. Die Zulassung des Bundessortenamts für die DEKALB Hybridsorten DKC 3410, DKC 3414, DKC 3418 und DKC 3419 liegt jetzt vor. Diese vier Sorten sind die ersten aus dem neuen Silomais Zuchtkonzept von Bayer. Es steht für sehr ausgewogene Sorten mit hervorragender Balance von Siloqualität und -volumen.

Bayer hat zwei DEKALB-Rapssorten mit im Markt teils einzigartigen Eigenschaften für die Saison 2021/2022 im Portfolio: Clearfield & TuYV (DMH 464 CL) und Kohlhernie & TuYV (DK Placid). Damit startet Bayer die klare Verjüngung seines Portfolios und wird darüber hinaus in diesem Jahr vier weitere Sorten (eine Kohlhernie- und drei TuYV-resistente Sorten) einführen.

In der anstehenden Saison sind bei der Unkrautbekämpfung in Rüben durch den Wegfall des blattaktiven Wirkstoffs Desmediphan neue Wege gefragt. Dafür bietet Bayer die drei neuen Herbizide Betanal Tandem, Nymeo und Tramat 500 an. Betanal Tandem in Verbindung mit dem Netzmittel Mero bringt bestmögliche Sicherheit in die neue Behandlungsstrategie.

Wie in jedem Jahr hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) auch 2020 wieder Bekanntheit, Nutzen, Präferenz und Image von Unternehmen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld abgefragt. Dazu wurden ab August mehr als 700 Landwirtinnen und Landwirte aus dem DLG-Panel befragt. Sie vergaben Bestnoten an Bayer. Das Unternehmen ist wieder die Nummer 1 beim DLG-Imagebarometer. In den letzten zwölf Jahren hat Bayer elfmal den ersten Platz geholt. Bauer hierzu: „Ich sage den Landwirtinnen und Landwirten vielen Dank für dieses Votum. Wir haben trotz aller Herausforderungen unseren erfolgreichen Kurs beibehalten. In der Kommunikation mit den Kunden sind wir neue, innovative Wege gegangen. Unsere Beratungsleistung wurde in hohem Maß wertgeschätzt und angenommen. Das alles zeigt diese hervorragende Auszeichnung durch die Landwirtinnen und Landwirte.“ Auch in der von Bayer durchgeführten Kundenbefragung bewerteten 55 Prozent der befragten Landwirtinnen und Landwirte Bayer als führendes Unternehmen im Pflanzenschutz. Auch sind 67 Prozent der Befragten mit dem Service WetterAktuell zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden – ein wichtiger Kommunikationskanal gerade in Zeiten der Pandemie. Die Umfrage bestätigte auch, dass 78 Prozent der Befragten mit der Kompetenz der Beratung zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden sind.

„Insgesamt sehen wir uns für die Frühjahrssaison 2021 sehr gut aufgestellt. Mit den digitalen Informationsangeboten haben wir die Kunden im Rahmen der digitalen Winterveranstaltungen sehr gut erreicht. Die Beratung während der Saison ist auch unter Corona-Bedingungen sichergestellt“, betonte Bauer. „So konnten wir bis dato in über 100 Veranstaltungen mit regional relevanten Themen mehr als 25.000 Kundinnen und Kunden erreichen.“

>> PDF: Führend im Marktumfeld - das Produktportfolio für Pflanzenschutz, Saatgut und Softwarelösungen (Nils Bauer, Leiter Marketing)


Innovationen für die Landwirtschaft – Neuheiten setzen Maßstäbe


Bernhard Hitzberger, Leiter Market Development und in dieser Funktion für die Fachberatung und das technische Marketing für Bayer in Deutschland verantwortlich, stellte aktuelle Innovationen des Unternehmens für drei Portfoliosegmente vor.

Hitzberger ging zunächst auf die Mais-Präzisionszüchtung ein. „Betrachtet man die auf den Betrieben realisierten Silomaiserträge der letzten Jahre, scheint die klassische Maiszüchtung an ihre Grenzen gestoßen zu sein“, führte Hitzberger aus. Trotz Züchtungsfortschritt vergrößert sich der Abstand zwischen genetischem Ertragspotenzial und tatsächlich realisierten Erträgen jährlich um 0,39 Prozent.
Bayer geht deshalb mit der Präzisionszüchtung einen neuen, innovativen Weg. Diese findet bei Bayer zur Hälfte beziehungsweise mit wachsendem Anteil im Labor statt. Automatisiertes „Seed Chipping” für die genomische Selektion, das eine genetische Untersuchung einzelner Körner ohne die Zerstörung ihrer Keimfähigkeit erlaubt, und datenbasierte Vorhersagen mittels künstlicher Intelligenz (KI) steigern die Effizienz und sind die Treiber dieser Entwicklung. Ein besonderes Augenmerk liegt bei allen Nutzungsrichtungen auf den Sorteneigenschaften Ertragsstabilität, Standfestigkeit und Stressstabilität. Die Anwendung der Präzisionszüchtung hat beim Silomais bereits zu einem überragenden Ertragspotenzial bei hohen Stärkegehalten und hervorragender Faserqualität für die Tierfütterung sowie hohen Biogasausbeuten für die Biogaserzeugung geführt.
„Die Erfolge können mit aktuellen Zahlen untermauert werden“, betonte Hitzberger. Bayer hat in diesem Jahr vier Neuzulassungen erhalten. Von 51 Anmeldungen aller Züchter kamen 15 Kandidaten in die zweite Wertprüfung. Von sieben Bayer-Kandidaten gingen fünf in die zweite Wertprüfung. Alle Sorten zeigen beste Ertragsleistungen über die Prüfjahre 2019 und 2020.

In der Praxis können die Ertragspotenziale über optimierte, standortangepasste Aussaatstärken besser abgerufen werden. Teil der DEKALB-Sortenprüfung im Mais sind daher umfangreiche Aussaatstärkeversuche als Basis für die Erstellung variabler Aussaatkarten über die digitale Plattform Climate FieldView.

Der Wegfall von Chlorthalonil- und Fenpropimorph-Produkten sowie das Auslaufen der Zulassungen für alle Epoxiconazol-haltigen Produkte in diesem Jahr machen eine Anpassung der Fungizidstrategie in der Gerste erforderlich. „Es ist erforderlich, neue, innovative Azol- und Mischprodukte in die Spritzprogramme zu integrieren“, erläuterte Hitzberger die Situation. Besonders im vergangenen Jahr sind Mischinfektionen mit regionalen Hotspots für bestimmte Infektionserreger ausgemacht worden. Bayer geht davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. „Um hierzu valides Datenmaterial zu erhalten, hat Bayer in den Jahren 2017–2020 eine Befragung von Landwirten zum Auftreten von Krankheiten in der Gerste in Auftrag gegeben. Insgesamt hat sich bestätigt, dass Mischinfektionen in ganz Deutschland ein Problem darstellen. Regional unterscheiden sich jedoch die Leiterreger“, so Hitzberger.

Auf diese Veränderungen hat Bayer jetzt mit der Neuausrichtung seiner Fungizidstrategie in der Gerste reagiert, die auf dem stärksten bzw. marktführenden Einzelprodukt sowohl im Weizen als auch in der Gerste – Ascra Xpro – basiert. Das Fungizid enthält drei Wirkstoffe, die sich gegenseitig ergänzen. Die Anwendung von Ascra Xpro unterstützt ein gezieltes Resistenzmanagement, da die drei Wirkstoffe über unterschiedliche Eigenschaften verfügen. Kein anderes Fungizid im deutschen Markt hat eine breitere Zulassung bei den Krankheiten in den verschiedenen Getreidekulturen als Ascra Xpro.
Darüber hinaus punktet Ascra Xpro mit seinen positiven pflanzenphysiologischen Effekten (Greening) und der besonderen Leafshield-Formulierung. Letztere sorgt für eine optimale Benetzung und Wirkstoffaufnahme sowie eine schnelle Regenfestigkeit.

Die Resistenzforschung im Segment Getreideherbizide nimmt bei Bayer einen sehr hohen Stellenwert ein. Wertvolle Erkenntnisse liefert seit vielen Jahren das Resistenzzentrum im westfälischen Anröchte mit seinen Langzeitstudien zu den Faktoren der Resistenzentwicklung sowie das bundesweite Resistenzmonitoring in den Laboren der globalen Herbizidforschung in Frankfurt. Zur effektiven Ungraskontrolle gehört neben sicheren und innovativen Wirkstoffen/Produkten eine Reihe agronomischer Maßnahmen, wie beispielsweise die mechanische Bekämpfung, die Sortenwahl, der Aussaatzeitpunkt oder die Fruchtfolgegestaltung. Mit dem neuen Herbizid Mateno Duo steht für den Einsatz im Herbst ein neues Produkt zur Verfügung. Mateno Duo wird im Mateno Forte Set vermarktet.

Mateno Forte Set besteht aus dem Herbizid Mateno Duo mit den Wirkstoffen Diflufenikan (100 g/l) und Aclonifen (500 g/l) und dem bewährten Herbizid Cadou SC mit dem Wirkstoff Flufenacet (500 g/l). Die Neuheit ist der Wirkstoff Aclonifen im Mateno Duo, der erstmalig im Getreide zugelassen ist. Aclonifen ergänzt so die Herbstbehandlung um einen neuen Wirkmechanismus (HRAC Gruppe S – SDS Hemmer). Das stellt einen wertvollen Beitrag zum Resistenzmanagement dar. In Gewächshausstudien wurde ein eindrucksvoller Additiveffekt von Aclonifen zu den Wirkstoffen Flufenacet und Diflufenikan beobachtet, der sich in einer deutlichen Steigerung der Wirkungsgrade von mehr als zehn Prozent gegenüber ACCase- und ALS-resistenten Ackerfuchsschwanz-Biotypen zeigt. Erste Ergebnisse aus Freilandversuchen bestätigen die sehr gute Gräserwirkung gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Rispe. Eine breite Wirksamkeit gegen alle wichtigen zweikeimblättrigen Unkräuter sowie eine gute Kulturverträglichkeit runden das Profil von Mateno Forte Set ab. In Winterweich- und Winterhartweizen sowie in Wintertriticale ist Mateno Duo mit 0,7 l/ha im Vorauflauf (BBCH 00–09) zugelassen, in Wintergerste und Roggen mit 0,35 l/ha. Im Nachauflauf (BBCH 10–13) kann Mateno Duo in allen genannten Kulturen mit 0,35 l/ha eingesetzt werden. Mateno Forte erlaubt es dem Landwirt, einen Großteil der Ungräser bereits im Herbst zu beseitigen und so in Kombination mit einer Frühjahrsapplikation den maximalen Bekämpfungserfolg zu erzielen.

>> PDF: Innovationen für die Landwirtschaft – Neuheiten setzen Maßstäbe (Bernhard Hitzberger, Leiter Market Development, Fachberatung und technisches Marketing)


Der digitale Blick aufs Feld – die Lösungen von Bayer

Katharina Au, Leiterin Vertrieb Saatgut/Climate FieldView der Bayer CropScience Deutschland GmbH, zeigte die aktuellen Herausforderungen und den Nutzen bei der Anwendung digitaler Lösungen in der Landwirtschaft auf.
„Es gibt heute zahlreiche unterschiedliche Angebote für den Landwirt. Um das volle Potenzial von digitalen Werkzeugen und Anwendungen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb oder bei einem Lohnunternehmen zu realisieren, erfordert das vielfach komplexe Veränderungen von Prozessen und Abläufen.“, zeigt sich Au überzeugt und sieht diesen Punkt als die größte Herausforderung an.

Neben der Ertragsoptimierung, die der Betriebsleiter im Fokus hat, sieht die Politik Digitalisierung als einen wichtigen Hebel, um verschiedene politische Programme umzusetzen. Hierbei spielen oft eine transparente Entscheidungsfindung und eine höhere Präzision bei der Ausbringung von Betriebsmitteln eine entscheidende Rolle. Erfolgskritisch wird hier eine konkrete Bewertung der einzelnen Anwendungen, um generellen Diskussionen zu pauschalen Reduktionen konstruktiv zu begegnen.

Mit Climate FieldView von The Climate Corporation, einer Bayer-Tochtergesellschaft, die global führend bei digitalen Innovationen für die Landwirtschaft ist, steht den Landwirten auch in Deutschland eine wegweisende Plattform zur Verfügung. Mit FieldView werden Betriebe unterstützt, ein besseres Verständnis ihrer Felder über das ganze Jahr hinweg zu gewinnen und objektivere, datenbasierte Entscheidungen zu treffen, die sich unmittelbar auf den ackerbaulichen und wirtschaftlichen Ertrag auswirken. FieldView schafft so die Voraussetzungen für einen optimierten Ackerbau.

Starten kann ein Betrieb auch schon mit kleinen Schritten – die in FieldView über mehrere Jahre bereitgestellten Vegetationskarten geben einfache und schnelle Einblicke in die Bestandsentwicklung der Flächen. Auch Feldbegehungen und Bonituren können strukturiert erfasst, geteilt und nachverfolgt werden.
Für eine volle Ausschöpfung des Potenzials ist die technische Ausstattung der Betriebe eine Grundvoraussetzung und die Beschäftigung mit der teilflächenspezifischen Bewirtschaftung essenziell. In der Landwirtschaft halten diese Systeme mehr und mehr Einzug. Die betriebswirtschaftlichen Vorteile einer teilflächenspezifischen Maisaussaat wurden vielfach gezeigt. In Bayer-eigenen mehrjährigen Versuchen konnte durchschnittlich ein Mehrerlös von 48 Euro/ha ohne Qualitätseinbußen gezeigt werden. Auch bei der Düngung ist in den letzten Jahren viel passiert.

Das Besondere an FieldView ist die Möglichkeit, dass sich durch die Auswertung der Teilflächendaten unmittelbar schlussfolgern lässt, welche Maßnahme sich in welchem Umfang tatsächlich gelohnt hat. Zudem sind differenzierte Empfehlungen möglich: Welches Saatgut passt wo am besten, wie sollte die Düngestrategie aussehen, welches Pflanzenschutzmittel passt auf welcher Teilfläche. Getreu dem Motto „Mache jeden ha Deines Betriebs mit FieldView zur Versuchsfläche“ kann mit FieldView jeder Landwirt im Prinzip seinen individuellen Feldtag mit entsprechenden Versuchsanstellungen auf den eigenen Flächen etablieren – und dies nicht nur kultur- oder sortenbezogen, sondern auch auf Basis einer differenziert bewirtschafteten Fahrgasse, Teilfläche oder Bodenart.

„Wir befinden uns mit Field View in Deutschland im Aufschwung. Kooperationen, wie jüngst mit Horsch, unterstützen unter anderem die Bedienerfreundlichkeit und Vernetzung für die Anwender. FieldView Prime und FieldView Plus sind unsere aktuellen Produkte im Werkzeugkasten, die Landwirte befähigen, ihren Pflanzenbau zu optimieren. Zahlreiche neue, aber bereits konkrete Anwendungen sind in der Entwicklungs-Pipeline“, so Katharina Au. Die kommenden Anwendungen für den Ackerbau sind ein Resistenz- und Fruchtfolge-optimiertes Herbizid-Management sowie die digital gestützte Krankheitskontrolle im Getreide. Mit FieldView werden sich Landwirte zukünftig auch gänzlich neue Geschäftsfelder erschließen können, die Aspekte der Ökonomie und Ökologie vereinen. Es geht beispielsweise auch um die Umsetzung von CO2-optimierenden Maßnahmen (Carbon Farming – Handel mit Zertifikaten) und die richtige Planung und Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen.

>> PDF: Der digitale Blick auf's Feld - die Lösungen von Bayer (Leiterin Vertrieb Saatgut und Climate FieldView)


Ihr Ansprechpartner:

Heinz Breuer, Tel.: 02173 / 2076-298
E-Mail: heinz.breuer@bayer.com
Internet: www.agrar.bayer.de

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