Agrar Magazin

Aktuelles

Bayer bietet innovative Systemlösungen für wachsende Herausforderungen

  • Fruit & Vegetables (F&V) haben überragende globale Relevanz
  • Erstklassige Lösungen im Pflanzenschutz und top Saatgut bilden die Basis. Digitalisierung ermöglicht aufbauend beste Ergebnisse
  • Bayer breit aufgestellt in allen wichtigen Sonderkultur-Segmenten
  • Biologika Serenade ASO mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
  • Lösungen für herausfordernde Oidium-Kalamitäten im Weinbau
  • Gemüsesaatgut – Neuheiten bei Seminis und De Ruiter
  • Karin Guendel Gonzalez neue Geschäftsführerin der Bayer CropScience Deutschland GmbH

Monheim, 30. März 2023 – Am 30. März informierte die Unternehmensführung der Bayer CropScience Deutschland GmbH die Fachpresse beim Jahres-Pressegespräch Sonderkulturen über die Schwerpunktaktivitäten. Karin Guendel Gonzalez (46) ist seit dem 1. März 2023 die neue Geschäftsführerin des Unternehmens und damit für die Märkte in Deutschland und Österreich verantwortlich.


Ausblick und Unternehmensschwerpunkte – persönliche Vorstellung der neuen Geschäftsführerin Karin Guendel Gonzalez

Karin Guendel Gonzalez war für die Division Crop Science in verschiedensten regionalen und globalen Führungspositionen mit wachsender Verantwortung tätig. Sie verfügt über profunde Erfahrungen in den Bereichen Corporate Strategie, Vertrieb, Portfolio-Management, Controlling, Forschung und Entwicklung (F&E), Global Regulatory Affairs sowie Organisations- und Kulturentwicklung. In ihrer mehr als 25-jährigen Laufbahn bei Bayer hat sie zahlreiche sehr unterschiedliche Teams geführt und ihre Führungsstärke unter Beweis gestellt. Karin Guendel Gonzalez freut sich sehr auf die neue Aufgabe in Deutschland und Österreich und zeigt ihren Fokus auf: „Ich möchte bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Kultur des eigenverantwortlichen Handelns, der Empathie und des gegenseitigen Respekts weiter stärken, um dadurch schneller und stark auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet noch bessere Lösungen für die Landwirtschaft anzubieten. Es wird für uns immer wichtiger, in Systemlösungen zu denken, anstatt getrennt in den Bereichen Pflanzenschutz, Saatgut und Digitalisierung. Wir müssen bei allem, was wir tun, am Ende mit dafür sorgen, dass wir Ernährung sichern während wir gleichzeitig den Umwelt-Fußabdruck unserer Produkte reduzieren.

In den letzten Wochen war ich mit Außendienstmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowohl bei unseren Kunden, den landwirtschaftlichen Betrieben, als auch bei unseren Partnern, dem Agrarhandel in Deutschland, unterwegs. Ich habe so viel Engagement und Begeisterung für die Arbeit auf dem Feld und im Stall gesehen – ich wünschte, die gesamte Gesellschaft würde viel mehr davon wissen, sehen und erleben – so manch einer/eine würde besser wertschätzen, was Landwirte und Landwirtinnen für diese Gesellschaft tun. Mein Appell an die Politik: Unterstützt diese wertvolle Arbeit und nicht zuletzt auch den Beruf Landwirt/Landwirtin und schafft Planungssicherheit und Perspektiven für sie in Deutschland und Österreich!

“Fruit & Vegetables (F&V)“ haben eine überragende globale Relevanz. Karin Guendel Gonzalez machte konkrete Angaben dazu: „Wir erwarten, dass die weltweiten Verbraucherausgaben für die angebotenen Früchte bis 2030 um 50 Prozent steigen. Nach Mais repräsentieren F&V mit mehr als 20 Milliarden Euro das größte globale Segment für Pflanzenschutz und Saatgut mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von mehr als zwei Prozent für die kommenden zehn Jahre. F&V stehen für eine gesunde Ernährung und hohe weltweite Diversität bei den Kulturen, aber auch in Punkto Anbauverfahren und Erzeugerstrukturen. Entsprechend hoch ist der Aufwand in den Bereichen Forschung & Entwicklung sowie Registrierung, Innovationen zur Marktreife zu bringen. Bayer ist mit seinen Produkten im Pflanzenschutz und bei Saatgut der weltweite Marktführer. Unser Engagement geht zudem stark über das Portfolio hinaus („to the farm“). „On the farm“ arbeiten wir an integrierten Lösungen, um den ökologischen Fußabdruck der Produktion weiter zu reduzieren und so zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise beizutragen. Und „beyond the farm“ bringen wir Erzeuger und Vermarkter überall auf der Welt zusammen. Das schafft Vertrauen, sichert Rückverfolgbarkeit und ermöglicht vielfach erst den Zugang zu Märkten – auch für Kleinbauern (Smallholder).“

Die Bayer-Schwerpunkte und Ziele sind daher aktueller und richtiger denn je – Karin Guendel Gonzalez:

  • Wir stehen für fortschrittlichen und nachhaltigen Pflanzenschutz. Dieser kann auf chemisch-synthetischer und/oder biologischer Grundlage basieren. Wir sind Innovationstreiber und arbeiten an alternativen Verfahren, Pflanzenschutz zu reduzieren.
  • Wir bieten ertragreiche, gesunde Sorten an, die zunehmend auch einen klimaresilienten Pflanzenbau ermöglichen. Wir machen uns dafür stark, dass neue Züchtungsverfahren in der Gesellschaft akzeptiert werden. Wir brauchen sie dringend für die Entwicklung.
  • Wir arbeiten darauf hin, dass die Landwirtschaft im Bereich der Digitalisierung operativ weiterkommt. Hier arbeiten wir an neuen Plattformen, die wir in Partnerschaften mit anderen in den Markt bringen möchten.

Bayer als weltweit agierendes Unternehmen kann konkret dazu beitragen, Produktivität und Nachhaltigkeit gleichermaßen zu gewährleisten. Wir betrachten Produktivität als integralen Teil von Nachhaltigkeit. „Wir erforschen und entwickeln Pflanzenschutzmittel, die zielgenauer wirken, geringere Umweltwirkungen haben und sich hervorragend in digitale Schadprognose- und Applikationskonzepte einfügen lassen. Mithilfe von klimaresilientem, auf Ertrags- und Qualitätskriterien hin optimiertem Saatgut – ebenfalls standortbezogen ausgesät – ist es möglich, den Input von Pflanzenschutz zu reduzieren, diesen auch intelligent konventionell und biologisch zu kombinieren, ohne die Ertragssicherheit zu gefährden“, so Guendel Gonzalez.

Gesamtheitliche Systemlösungen werden mehr Fokus bekommen, in denen natürlich Pflanzenschutz nach wie vor eine wichtige Rolle spielt, aber durch technischen Fortschritt, zum Beispiel digitale Lösungen, effizienter und somit optimiert eingesetzt werden kann. Nicht der einzelne Wirkstoff, die einzelne Sorte beziehungsweise deren Einsatzmengen stehen für sich allein im Vordergrund, sondern insbesondere auch deren Eignung, im System möglichst effizient zu wirken und zu Lösungen beizutragen. Solche Lösungen müssen kundenorientiert sein im Sinne integrierter Verfahren. Das bedeutet auch, dass die Wirkungsweise der Pflanzenschutzmittel, Eigenschaften neuer Sorten und digitale Anwendungen noch stärker miteinander verknüpft beziehungsweise aufeinander abgestimmt werden. Die Schwerpunkte bleiben in diesem System der Pflanzenschutz, die Züchtung und die Digitalisierung.

„Es wird zukünftig so weit gehen, dass uns die Kunden zum Beispiel nicht mehr für eine Menge eines Fungizids bezahlen, sondern für die Leistung (Wirkungsgrad, Ertrag, Qualität), die mit unserer dann digitalen Anwendungsempfehlung verbunden ist. Dieser Ansatz ist nicht mehr primär Volumen-, sondern Ergebnis-getrieben“, sagte Guendel Gonzalez.


Sonderkulturen in Deutschland – Rückblick und Perspektiven

Die Herausforderungen der Betriebe mit Sonderkulturen sind groß: Absatzprobleme, steigende Kosten, Mangel an Arbeitskräften, um nur einige zu nennen. „Zugleich fragen sich viele Betriebe, ob sie mittelfristig noch ausreichend Lösungen im Pflanzenschutz haben werden. Diese Frage wurde gerade von Obst- und Gemüsebetrieben hinsichtlich der Verfügbarkeit wirksamer Insektizide auf den Frühjahrsmessen wiederholt gestellt“, sagte Markus Borkowski, Vertriebsteamleiter für Sonderkulturen.

Die Saison 2022 war geprägt von extremer Trockenheit, begann Borkowski mit dem Jahresrückblick. Echter Mehltau macht mehr und mehr Kopfzerbrechen, da für diese Krankheit bereits Tauinfektionen ausreichen. 2022 waren die echten Mehltaupilze dann auch in allen Sonderkulturen die Leitkrankheit. Teilweise wurden die Strategien in Frage gestellt oder über Resistenzen diskutiert. Wir konnten in unseren Versuchen zeigen, dass unsere Produkte und Strategien nach wie vor gut funktionieren. Allerdings gibt es auch Kulturen, wie zum Beispiel den Hopfen, in denen schon heute nicht ausreichend Mittel für eine nachhaltige Krankheitskontrolle zur Verfügung stehen.

Witterungsbedingt war die Kalamität bei Blattläusen und Spinnmilben in allen Kulturen hoch. Besonders im Hopfen hat um Juli/August die Spinnmilbe zu extremen Kalamitäten geführt. Dies ist problematisch, da auch hier nur wenige Wirkstoffe zur Verfügung stehen.

Borkowski schätzt den Markt für Sonderkulturen im vergangenen Jahr auf 148 Millionen Euro. Das entsprach einem Rückgang von etwa sechs Prozent zu 2021. Die Trockenheit hat zu angepassten Intensitäten geführt. 2022 zeigte einen deutlichen Rückgang beim Einsatz von Fungiziden und Herbiziden, sowie einen leichten Anstieg bei Insektiziden. Größter Markt ist der Weinbau, gefolgt von Obstbau und Gemüse. Die Anbauflächen in Sonderkulturen sind überwiegend stabil. Für das Jahr 2023 erwarten wir wieder einen durchschnittlichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln beziehungsweise ein damit einhergehendes Marktwachstum.

Borkowski ging nachfolgend auf die Unternehmensschwerpunkte in den verschiedenen Sonderkulturen für die laufende Saison ein.

Weinbau:
Ausbau der starken Oidium-Lösung im Bereich vor und während der Blüte.
Positionierung von Profiler mit Fokus auf starkem Schutz der Beeren vor der Blüte.

Obstbau:
Unterstützung der Betriebe bei einer nachhaltigen Insektizidstrategie mit Movento SC.
Ausbau von Luna Care als stärkstem Schorffungizid.

Hopfen:
Unterstützung der Betriebe bei einer nachhaltigen Insektizidstrategie mit Movento SC.
Ausbau von Profiler als Premium-Lösung zur Bekämpfung der Peronospora-Primärinfektion.

Flipper:
Start der Vermarktung im Freiland, sobald die Zulassung vorliegt.

Teldor:
Re-Launch, sobald die neuen Zulassungen für die wichtigsten Kulturen vorliegen.

Serenade ASO – ein vielseitiges Biologika


Zulassungserweiterungen in Obst- und Gemüsekulturen

Tobias Bendig, Market Development Manager Sonderkulturen, ging auf die Wirkungsweise von Serenade ASO ein.

Serenade ASO ist ein biologisches Produkt, welches das Bodenbakterium Bacillus amyloliquefaciens QST 713 enthält. Bacillus amyloliquefaciens bildet beim Fermentationsprozess lipopeptide Verbindungen, welche die Hyphen pflanzenpathogener Pilze zerstören. Serenade ASO zeigt bei Blattanwendungen sein volles Wirkpotenzial, wenn die von Bacillus amyloliquefaciens erzeugten lipopeptiden Verbindungen bereits eine schützende Schicht auf der Pflanzenoberfläche bilden konnten. Hierzu ist eine frühe Anwendung, das heißt vor einer Pilzinfektion, und eine gute Benetzung der Zielfläche mit ausreichend Spritzflüssigkeit notwendig. Neben der fungiziden Wirkung von Serenade ASO werden natürliche Abwehrreaktionen der Pflanzen induziert.
Beim Einsatz von Serenade ASO in Form der Bodenanwendung werden die ruhenden Sporen von QST 713 durch Exsudate der wachsenden Pflanzenwurzeln und den für QST 713 optimalen Lebensbedingungen aktiviert.

Die Sporen keimen und vegetative Zellen vermehren sich, bilden eine Matrix aus vegetativen Zellen, Exopolysacchariden und Proteinen auf der Wurzeloberfläche. Dieser sogenannte Biofilm unterstützt das Überleben des Bacillus amyloliquefaciens an der Wurzelschnittstelle und schützt das Wurzelgewebe vor Angriffen durch bodenbürtige Krankheiten. QST 713 verbessert die Wurzelbildung und modifiziert die Wurzelarchitektur mit einem erhöhten Anteil kleinerer Wurzeln. Das erhöhte Wurzelvolumen und die Wurzeloberfläche unterstützen die erhöhte Aufnahme von Nährstoffen. Aufgrund der symbiotischen Beziehung zwischen der Pflanzenwurzel und QST 713 modifiziert Serenade das Wurzelexsudationsmuster der Pflanzenwurzeln zum Vorteil und unterstützt das Wachstum. Die Bakterien nutzen die Exsudate als Energie- und Kohlenstoffquelle, während die Nährstoffaufnahme durch Pflanzenwurzeln durch biologische Chelatbildner und verstärkte Exsudation stimuliert wird. Parallel dazu aktivieren mikrobielle Metaboliten die angeborene Pflanzenresistenz durch die Expression von Resistenzgenen und die Aktivierung der pflanzlichen Abwehrsysteme.

Warum Serenade ASO für die Praxis interessant ist, erläuterte Frank Kuhmann, Kundenmarketing Sonderkulturen: „Serenade ASO ist ein biologisches Produkt, das zur Befallsminderung bei schwachem Befallsdruck gegen pilzliche Krankheiten eingesetzt werden kann. Das Produkt kann je nach Zulassungsstand für Bodenanwendungen aber auch für Blattspritzungen in Spritzfolgen mit konventionellen Fungiziden zur Rückstandsoptimierung angewendet werden. Die sehr gute Kulturverträglichkeit ermöglicht auch den Einsatz in empfindlichen Kulturen. Darüber hinaus ist der Einsatz im ökologischen Landbau möglich (Lastenhefte der Verbände sind zu beachten). Der Wirkmechanismus (FRAC-Gruppe: F6) unterscheidet sich von den Wirkmechanismen konventioneller Fungizide und birgt somit eine geringe Resistenzgefahr. Serenade ist bereits seit einigen Jahren für Anwendungen in Fruchtgemüse, Weinreben, Erdbeeren und Zierpflanzen zugelassen.“

In zahlreichen Kleinkulturen und Lückenindikationen wird die Verfügbarkeit von Fungiziden immer geringer. Somit haben die neuen Zulassungserweiterungen für Serenade ASO im Gemüse- und Obstbau eine große Bedeutung, weil das Produkt sowohl für Blattspritzungen zum Beispiel in Johannisbeerartigen- und Himbeerartigen Beerenobst, Wurzel- und Knollengemüse, Buschbohnen und weiteren Kulturen eingesetzt werden kann. Im intensiven Gemüsebau sind bodenbürtige Pilze wie Rhizoctonia oder auch Pythium besonders bedeutsam, da es zur Bekämpfung an zugelassenen Fungiziden mangelt und in Folge Qualität und Ertrag der relevanten Kulturen erheblich reduziert sein können. In den Niederlanden wurden bereits umfangreiche Erfahrungen mit Serenade ASO gesammelt. Grundsätzlich ist bei einem hohem Infektionsdruck der Einsatz von leistungsfähigen, das heißt konventionellen Standard-Fungiziden, erforderlich. Bei geringerem Krankheitsdruck können Biologika wie Serenade ASO eine wichtige Ergänzung im Produktionszyklus darstellen, um beispielsweise die Anforderungen zu Rückständen in den Erntegütern zu erfüllen.

In ausgewählten Kulturgruppen/Kulturen werden die Einsatzmöglichkeiten von Serenade ASO aufgezeigt:

  • In Wurzel- und Knollengemüse kann Serenade ASO zur Pflanzenstärkung, der Bildung einer besseren Wurzelstruktur und somit einer höheren Widerstandsfähigkeit gegen Stress (z. B. Kälte, Hitze, etc.) verhelfen. Diesen Vitalitätsvorteil macht Serenade ASO in Kombination mit einer befallsmindernden Wirkung gegenüber bodenbürtigen Schaderregern (z. B. Rhizoctonia, Pythium = cavity spot in Möhren) zu einem wertvollen Werkzeug in der modernen Gemüseproduktion. Im weiteren Kulturverlauf können zusätzliche Blatt-Spritzungen zur Befallsminderung gegen Alternaria und Echten Mehltau genutzt werden.
  • Die Bekämpfung von Sclerotinia und Botrytis erfordert in Buschbohnen zu Blühbeginn den Einsatz eines leistungsfähigen Fungizides, wie z. B. Luna Sensation. Im weiteren Blühverlauf wird in der Regel eine Folgebehandlung mit einem weiteren Botrytizid erforderlich. Eine verzettelte Blüte oder erntenahe Spritzungen können im Zuge des Rückstandsmanagements auch den Einsatz von Serenade ASO erforderlich machen.
  • Bei Johannisbeer-artigem und Himbeer-artigem Beerenobst stehen die Produzenten vor zahlreichen Herausforderungen. Vorgaben zu Rückständen, der Wegfall etablierter Wirkstoffe oder drohende Fungizid-Resistenzen erhöhen das Produktionsrisiko erheblich. Biologika können einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Produktion in diesen Kulturen beitragen.

Durch die Vorgaben des Green Deal werden Reduktionsstrategien und somit der Einsatz von „Low-Risk-Produkten“, wie z. B. Serenade ASO mit einem günstigen Umweltprofil, zunehmend ihren Weg in die Praxis finden.


Oidium im Weinbau – Bekämpfungsstrategien in schwierigen Zeiten

Der Echte Mehltau an Reben (Erysiphe necator, Oidium) ist sicher die pilzliche Leitkrankheit im deutschen Weinbau. Die Überwinterung erfolgt als Mycel in den Knospenschuppen und/oder als Chasmothecien (Kleistothezien), über geschlechtliche Vermehrung im Herbst entstandene Fruchtkörper, die am Rebstock haften. Aufgrund des überwiegend milderen Klimas entwickelt sich Oidium schon im Mai und zeigt oft schon Ende Mai erste Befallssymptome. In Abhängigkeit von den Wetterbedingungen entwickelt sich der Pilz mehr oder weniger schnell. Während die Infektiösität der Trauben ab Erbsengröße (BBCH 75) sortenunterschiedlich abnimmt, bleiben Blätter, Triebe und Traubenstiele weiter anfällig. Dr. Torsten Griebel, Beratungs- und Marketingmanager für Sonderkulturen zeigte auf, worauf es bei der Krankheitskontrolle ankommt: „Gerade bei starkem Vorjahresbefall ist bei der Bekämpfung auf einen frühen Behandlungsbeginn ab 3-Blattstadium (BBCH 13) zu achten und bereits bei Folgebehandlungen ein leistungsfähiges organisches Fungizid, wie zum Beispiel Prosper TEC (Wirkstoff Spiroxamine), einzusetzen, das speziell auch die Möglichkeiten hat, bereits stattgefundene, nicht sichtbare latente Infektionen zu reduzieren.

Ein äußerst wichtiger Bekämpfungstermin ist der Zeitpunkt der abgehenden Blüte. Hier wird in den letzten Jahren die leistungsfähigste Wirkstoffgruppe der SDHI’s empfohlen, wozu auch Luna Max und Luna Experience zählen. Zu diesem Zeitpunkt ist bestmögliche Wirksamkeit und Sicherheit im Resistenzmanagement gefordert. Deshalb ist gerade Luna Max durch seine Wirkstoffkombination von Fluopyram und Spiroxamine mit einer sehr guten Dauer- und gewissen Kurativwirkung eine ideale Lösung in der abgehenden Blüte. Prosper TEC und Luna Max sind insofern wichtige Säulen in der Oidium-Bekämpfungsstrategie.“


Gemüsesaatgut – das neue Brokkoli-Konzept (Seminis) und neue Sorten (Tomate, Gurke) für den Unterglasanbau (De Ruiter)

Bayer Vegetables ist die Gemüsesaatgutsparte des Unternehmens. Die Marke De Ruiter steht dabei für den geschützten Anbau im Treibhaus oder unter Glas. Bei Tomaten, Paprika, Gurken, Auberginen und anderen Kulturen ist De Ruiter Marktführer. Die Marke Seminis steht weltweit für mehr als 20 verschiedene Kulturen. Der Fokus liegt auf dem Freilandanbau.

Die Gemüsezüchtung von Bayer verfolgt nicht nur eine stetige Verbesserung der Produktqualität, sondern auch übergeordnete Ziele wie Anbausicherheit, geringere Anfälligkeit für Krankheiten und damit Limitierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, Einsparung von Energie- und Arbeitskosten, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.

„Unser Züchtungsprogramm bei Seminis für Brokkoli hat durch gezielte Anpassung des Pflanzenwuchses inzwischen mehrere dieser Ziele erreicht: Im Rahmen des „High Rise“-Konzeptes wurde die Position der Brokkoli-Blume in der Pflanze nach oben gebracht. Dies verkürzt deutlich den Zeitaufwand für die Ernte und somit die Arbeits- und Energiekosten. Außerdem sind die exponierten Blumen weniger anfällig gegen Krankheiten, was langfristig die Anzahl vermarktungsfähiger Köpfe erhöht und die Pflanzenschutzanwendungen verringert. Das führt zu Kosteneinsparungen, schont Ressourcen und steigert die Wirtschaftlichkeit der Kultur insgesamt“, sagte Grit Vogt, Market Development Managerin.

Auch beim Lieblingsgemüse der Deutschen – den Tomaten – setzt Bayer Vegetables Maßstäbe in der Züchtung. Vogt hierzu: „Mit Roundita, einer neuen Kirschtomate, haben wir in diesem Jahr einen echten Hingucker in den deutschsprachigen Markt eingeführt. Roundita von De Ruiter vereint angenehm süßen, frischen Geschmack mit ausgezeichneter Optik und bietet den Produzenten ein für diese Fruchtgröße einmaliges Ertragspotenzial.“

„Nach einigen Jahren stellt Bayer wieder eine neue Gurken-Sorte für den geschützten Anbau vor“, so Vogt. Gideon von De Ruiter, als Erweiterung zu den bisherigen Sommersorten Georgia und Garpo, ist für einen breiten Kundenkreis von Interesse. Die Sorte erreicht ein Fruchtgewicht von mehr als 400 Gramm, gehört zu den Sorten mit höchstem Ertragspotenzial und weist eine sehr gute Resistenz gegen Echten Mehltau (Px) sowie gegen Gurkengrünscheckungsmosaikvirus (CGMMV) auf. Der Anbau ist von Anfang April bis in den späten Herbst in allen Gewächshaustypen möglich.

 

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