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Fortschreitenden Phytophthora-Resistenzen im Kartoffelbau begegnen

  • Neue Stämme (EuroBlight-Typen) der Kraut- und Knollenfäule sind meist aggressiver und können gegen viele eingesetzte Fungizide resistent sein.
  • Drohende Doppelresistenzen gegenüber bisher häufig eingesetzten Fungiziden bedrohen den vermarktbaren Kartoffelertrag.
  • Bayer unterstreicht die Notwendigkeit des Einsatzes leistungsfähiger Fungizide, wie das Mischprodukt Infinito, für das Resistenzmanagement in der Hauptwachstumsphase.

Monheim, 3. Mai 2024 – Im Kartoffelanbau benötigen Landwirtinnen und Landwirte eine ausreichende Anzahl hochwirksamer Fungizide, um in Spritzfolgen die Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) ausreichend kontrollieren zu können. Neben dem extrem zerstörerischen Krankheitsverlauf von P. infestans ist es die Anpassungsfähigkeit und schnelle Verbreitung dieses Oomyceten, was die Fungizide stark beansprucht. Neue Stämme (EuroBlight-Typen) der Kraut- und Knollenfäule sind meist aggressiver und können gegen viele eingesetzte Fungizide resistent sein. Somit können viele Wirkstoffe ihre Wirksamkeit gegen die Kraut- und Knollenfäule verlieren.

In den letzten Jahren hat die europäische Landwirtschaft einen Rückgang der verfügbaren Fungizide (z.B. Mancozeb) sowie eine drastische Beschleunigung der Resistenzentwicklung erlebt. Durch günstige Witterungsbedingungen für den Pilz und den teilweise übermäßigen Einsatz bestimmter Wirkmechanismen wurde diese Problematik noch verschärft. Während bisher EU_36 der dominierende EuroBlight-Typ der Kraut- und Knollenfäule war, zeigen die neuesten Daten von Euroblight für 2023 einen explosionsartigen Anstieg des neuen Typs EU_43. Diese Sub-Population hat sich vor allem in den nordeuropäischen Kartoffelanbauländern schnell ausgebreitet und weist eine vollständige Resistenz gegenüber den häufig eingesetzten CAA-Fungiziden (Carbonsäureamiden, FRAC-Gruppe 19) auf.

In 2023 tauchte erstmals ein neuer Typ, der EU_46, auf. Innerhalb der Saison 2023 hat er sich zum fünftgrößten Krautfäule-Stamm in Europa ausgebreitet. EU_46 zeigt bereits Resistenzen gegen die Fungizide mit der neuesten Wirkungsweise, die Oxysterol-bindenden Protein-Inhibitoren (OSBPIs, FRAC-Gruppe 49). Erschwerend kommt hinzu, dass Stämme der EuroBlight-Typen EU_43 und EU_46 eine Doppelresistenz sowohl gegen CAAs als auch gegen OSBPIs aufweisen können. Eine deutliche Verringerung der Wirksamkeit von Fungiziden mit diesen Wirkmechanismen wurde nicht nur in Gewächshausversuchen bestätigt, sondern war auch im letzten Jahr auf den Kartoffelflächen durch eine unzureichende Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule im Nord-Westen Deutschlands sowie in weiten Teilen Belgien und der Niederlande zu beobachten. Nun besteht die Gefahr, dass sich diese Krautfäule-Stämme mit Doppel-Resistenzen so schnell in Deutschland ausbreiten, wie es der zuvor dominierende EU_36-Typ, auch ohne Fungizid-Resistenzen, schaffen konnte.

Was können die Landwirte tun, um die Ausbreitung der Resistenz zu verlangsamen?
In den jüngsten Leitlinien des Experten-Ausschusses für Fungizidresistenzen (FRAC) wird betont, wie wichtig der Wechsel zwischen Wirkstoffgruppen ist und die Anzahl der Anwendung einzelner Wirkstoffgruppen begrenzt ist. Praktiker sollten konsequent Fungizide mit unterschiedlichen Wirkungsmechanismen einsetzen, um der Selektion resistenter und aggressiver EuroBlight-Typen wirksam zu begegnen. Zum Spritzstart sollten keine CAA- und OSBPI-Fungizide eingesetzt werden, denn infiziertes Pflanzgut oder befallene Durchwuchskartoffeln können die Ausbreitung dieser neuen Krautfäule-Stämme beschleunigen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine zunehmende Bedrohung durch Phytophthora-Resistenzen den Bedarf an leistungsfähigen Fungiziden, wie z.B. das Mischprodukt Infinito (FRAC-Gruppe 42 und Gruppe 28), unterstreicht. Mit dem einzigartigen Wirkungsmechanismus von Fluopicolide in Infinito, stellt Bayer einen wichtigen Baustein für das Resistenzmanagement in der Hauptwachstumsphase zur Verfügung. Durch einen ständigen Wirkstoffwechsel und die Kombination verschiedener Wirkmechanismen im Spritzprogramm können Kartoffelproduzenten sich gegen ständig neue EuroBlight-Typen der Kraut- und Knollenfäule stemmen und somit die Wirksamkeit der Bekämpfungsmaßnahmen sowie der Sorten-Toleranzen erhalten und damit den vermarktbaren Kartoffelertrag absichern.

Foto: Anna Müller, agro-kontakt


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