Agrar Magazin / Land und Leute

bayer, pflanzenschutz, bio, landwirtschaft
Land und Leute

Christoph Lenter: Vom Münsterland in die Großstadt

Christoph Lenter wuchs auf einem Hof im Münsterland auf. Fast hätte er einen Beruf im "sozialen Bereich" ergriffen, weil er gerne etwas mit Menschen zu tun haben wollte. Dann studierte er aber doch Agrarwissenschaften - und ist heute im idealen Job: Als Vertriebsberater Sonderkulturen bei Bayer CropScience Deutschland hat er mit beidem zu tun - mit Landwirtschaft und mit Menschen. Gesprächsthemen gibt es bei den vielen Begegnungen genug. Eine Sache liegt Lenter aber besonders am Herzen: Er möchte aufzeigen, dass integrierter Pflanzenschutz nachhaltig ist.

Bio - nur ein luxuriöses Wunschdenken?

"Wir wollen nicht, dass so viel gespritzt wird. Wir kaufen nur Bio." Christoph Lenter kennt solche Sätze zur Genüge. Sie fallen auch in seinem privaten Umfeld. Wenn er sich dann zu Diskussionen hingerissen fühlt, heißt es sofort: "Ja, du bist ja von Bayer. Du musst ja so reden." An dem Punkt wird es oft schwierig. Trotzdem gibt Lenter dann nicht auf.

Der Bayer-Vertriebsberater für Sonderkulturen in der Region Nord hält das Denken vieler "Bio-Anhänger" für einen Luxus. "Die fragen sich eben oft nicht, woher die Sachen eigentlich kommen und was das alles mit sich bringt", so Lenter. Etwa, dass der Bio-Anbau mehr Fläche benötigt. Ohnehin hätten wir in Deutschland manchmal gut reden. Nicht überall seien die Böden und die natürliche Versorgung mit Wasser so gut wie hierzulande. "Hinzu kommt: Deutschland ist in Sachen Agrarprodukte schon jetzt ein Netto-Importeur", so Lenter. "Wir nehmen damit den Menschen anderswo Flächen weg, die sie eigentlich für ihre eigene Versorgung gebrauchen könnten."

Ein Faktor, der bei Bio-Anbau noch mehr ins Gewicht falle. "Was nutzt es denn, wenn Bio-Kunden rund ums Jahr frische Möhren kaufen möchten, die dann aber in bestimmten Zeiten zwangsläufig aus Italien oder Israel kommen und womöglich noch mit künstlicher Bewässerung produziert wurden?", fragt sich Lenter. Hinzu käme die Bezahlbarkeit von Bio-Produkten, die für große Teile der Bevölkerung einfach nicht gegeben sei.

Eine Ursache für das "Wunschdenken" vieler Bio-Konsumenten, sieht Lenter auch in dem Umstand, dass immer mehr Menschen in Ballungsräumen leben - und kaum noch Berührungspunkte mit Landwirtschaft hätten. "Viele wissen überhaupt nicht, wie schwierig es ist, Kulturen gesundzuhalten." Auch Bio-Bauern kämen deswegen ja nicht umhin, bei der Pilzbekämpfung sogar zu Schwermetallen wie Kupfer zu greifen. Dennoch hätten manche Konsumenten die irrige Vorstellung, bei Bio gehe es ganz ohne Spritzen. Oder den Glauben, dass die konventionelle Ware vom vielen Spritzen ganz giftig sein müsse.

Vom Münsterland in die Großstadt

Christoph Lenter wohnt seit gut vier Jahren in Hamburg. Die Elbmetropole ist einfach ein guter Stützpunkt. Von dort kann er sein Einsatzgebiet, die Region Nord, besonders effizient abdecken. Er ist schnell bei den Obstbauern im Alten Land. Bei den Baumschulen im Raum Pinneberg, den Erdbeerbauern an der Ostsee, den Kohlbauern in Dithmarschen, den Spargelbauern in Niedersachsen und manchmal auch bei den vielen Zierpflanzenbetrieben direkt in Hamburg.

Und auch wenn sich seine eigenen Anbauversuche derzeit auf Balkonblumen beschränken, so weiß Lenter doch nur zu gut, wovon er spricht. Der heute 34-Jährige ist schließlich auf einem Hof mit jahrhundertealter Tradition aufgewachsen - im münsterländischen Havixbeck. Milchvieh, Schweinemast und Ackerbau waren seine tägliche Umgebung. Da hat er nicht nur das bäuerliche Handwerk kennengelernt. Auch die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen man sich in der Branche beinahe kontinuierlich konfrontiert sieht, sind ihm gut vertraut.
bayer, landwirtschaft, pflanzenschutz, bio

Beraten, dazulernen, mitleiden

Es hätte nicht viel gefehlt, und Christoph Lenter wäre heute mit ganz anderen Dingen beschäftigt gewesen. Zwar war sein frühester Berufswunsch natürlich Landwirt gewesen, doch dann hatten sich Zweifel eingeschlichen. "Durch meine kirchliche Jugendarbeit hatte ich gemerkt, dass es mir liegt, mit Menschen umzugehen", erinnert sich Lenter. Und so schien es plötzlich viel interessanter, "etwas im sozialen Bereich zu machen".

Aber dann schwenkte er doch in klassische Bahnen zurück: Gärtnerlehre in einer Baumschule, ein halbes Jahr Jobben auf neuseeländischen Obstfarmen und schließlich das Studium der Agrarwissenschaften in Bonn. Schon während der Masterarbeit war er dann auf eine Stellenausschreibung von Bayer gestoßen, hatte sich beworben - und wurde Vertriebsberater Sonderkulturen für Norddeutschland. Das war 2013.

Ein Job wie geschaffen für ihn. Fast jeden Tag trifft er auf Menschen. Auf Landwirte, Mitarbeiter im Landhandel, Berater, Behördenvertreter oder Experten an Versuchsstationen. Auch im vierten Jahr kommen immer noch neue Gesichter dazu, während andere Kontakte sich mehr und mehr vertiefen. Beides sei schön, so Lenter. Und noch immer lerne er ständig dazu, wie er freimütig einräumt. Und er leide auch ein bisschen mit. Zum Beispiel mit den Obstbauern im Alten Land, die mal mit witterungsbedingt schlechten Ernten oder Lagerqualitäten und dann wieder mit ungünstigen Marktpreisen zu kämpfen haben. "Für viele Betriebe waren die vergangenen Jahre schwierig", weiß der Vertriebsberater.

Natürlich informiert Christoph Lenter seine Gesprächspartner auch über Bayer-Produkte und interessante Neuigkeiten aus dem Unternehmen und dessen Forschung. Das ist schließlich seine Aufgabe. Künftig wolle er aber noch häufiger und intensiver über das Thema Nachhaltigkeit reden. "Egal ob beim Landhandel, auf Feldtagen, bei Gesprächen mit Kommunalpolitikern, lokalen Medien oder Vertretern von Naturschutzorganisationen - wir müssen bei diesem Thema den Dialog suchen", ist für Lenter klar. Vor allem sei es ihm dabei wichtig, deutlich zu machen, dass konventionelle Landwirtschaft und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind.
"Wir müssen zeigen, dass Pflanzenschutzmittel keine Gefahr für unsere Gesundheit, die Gewässer oder die Artenvielfalt sind, solange sie richtig eingesetzt werden."
Christoph Lenter, Vertriebsberater Sonderkulturen
Bayer Seminis De Ruiter
Jetzt registrieren

Premeo

Unser Prämienprogramm, Ihr Vorteil.
Mit unserem Premeo-Treueprogramm beim Kauf von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut Punkte sammeln und viele attraktive Prämien sichern.

Services

Zugriff zu personalisierter Beratung, Premium Wetter und dem Herbizid Fruchtfolgeberater

Mehr erfahren