Agrar Magazin

Getreidefeld im Frühjahr

Wie kombiniert man Formulierhilfsstoffe?

Vor allem Mais und Getreide leiden unter Unkräutern und Ungräsern. Herbizide haben sich jahrzehntelang im Kampf dagegen bewährt. Reichen sie allein nicht mehr aus?
Herbizide sind für Landwirte nach wie vor die unverzichtbare Basis im Einsatz gegen Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Diestel oder Brennnessel. Dennoch vergeben sie die Chance auf eine bessere Ernte, wenn sie allein auf klassische Pflanzenschutzmittel oder falsche Produktkombinationen setzen. Ideal: Die Kombination von Herbizid und Formulierhilfsstoffen (FHS), die Pflanzenschutzmittel auf ganz unterschiedliche Art und Weise unterstützen:

Ein bestimmter FHS sorgt etwa dafür, dass Herbizide die Blätter der Schadpflanzen vollständig benetzen, indem sie für einen feineren Sprühfilm sorgen. Ein anderer FHS wiederum verstärkt die Haftung des Herbizids am Blatt, so dass der Wirkstoff lange genug in die Pflanze eindringen kann. Ein weiteres Mittel unterstützt das Herbizid dabei, direkt zum spezifischen Wirkort in der Pflanze, dem so genannten Target, einzudringen.

Nicht jeder FHS passt zu jedem Herbizid

Eine falsche Produktkombination kann im schlimmsten Fall eine komplette Kultur zerstören. Deshalb forscht Bayer intensiv an kompatiblen Wirkstoffen und abgestimmten Produktmengen für einen bestmöglichen Pflanzenschutz. Dabei werden Formulierungen optimiert, bei denen FHS und Herbizid in einem Produkt enthalten sind sowie Produktkombinationen aus unserer Pflanzenschutzreihe.
Entsprechende Empfehlungen geben wir dann an die Landwirte, den Handel und unsere Berater weiter.

Worauf sollten Landwirte achten?

Landwirte sollten sich an die empfohlene Dosierung halten, auf die Mischungsreihenfolge achten und für eine gute Hygiene ihrer Geräte sorgen.
Kombinieren Landwirte verschiedene Produkte, die nicht explizit aufeinander abgestimmt oder von unterschiedlichen Herstellern sind, mindern sie den erfolgreichen Einsatz des Herbizids. Auch eine falsche Reihenfolge kann dazu führen, dass sich die Präparate nicht richtig im beigemischten Wasser auflösen. Die Folgen: Die Spritzen verstopfen und das Pflanzenschutzmittel wird nicht optimal auf den Feldern ausgebracht. Das führt zu einem geringeren Ernteerfolg, weil nicht alle Schadpflanzen beseitigt werden. Zugleich steigen die Kosten, da der Landwirt die Anwendung wiederholen muss.

Wann ist der optimale Zeitpunkt, um FHS einzusetzen?

Es gibt boden- und blattaktive Wirkstoffe. Die Behandlung der Böden erfolgt im Herbst, wenn der Acker blank ist. Landwirte bringen Herbizide dann direkt auf den Feldern aus. Passende FHS sorgen dabei für einen flächendeckenden Film, der den Ackerboden umschließt. Anders bei den Frühjahrsanwendungen: Dann wachsen Unkräuter bereits auf den Feldern und müssen so schnell wie möglich behandelt werden, damit sie den Kulturpflanzen weder Wasser, Sonnenlicht noch Nährstoffe rauben. Durch die Kombination von Herbizid und FHS (z. B. Atlantis Flex & Biopower) nehmen die Blätter sogenannter Schadpflanzen das Herbizid besser auf. Das senkt Verbreitung und Wachstum von Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz und Windhalm auf dem Feld – und damit das Risiko, dass diese Resistenzen ausbilden können.
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