Agrar Magazin / Resistenzmanagement

Resistenzmanagement

Weidelgras-Plattform Waldenburg

Am Rande des Feldtags auf der „Weidelgras-Plattform Waldenburg“ im Altenburger Land hat sich Herbizidexpertin Jule Vorholzer Zeit genommen für ein Gespräch. Gerade diese Region ist bekannt für ihre fruchtbaren Böden und hohen Erträge, sieht sich jedoch zunehmend mit dem Problem von Weidelgras als Ungras konfrontiert. Im Interview mit Thomas Fabry erklärt sie, welche Herausforderungen Landwirte in dieser Hinsicht haben und wie sie durch gezielte ackerbauliche Entscheidungen, wie die Verschiebung des Aussaattermins und den integrierten Pflanzenschutz, dem Besatz von Weidelgras entgegenwirken können. Lesen Sie hier das Interview oder hören Sie direkt in die Podcastfolge herein, die dabei entstanden ist.

Interviewer: Thomas Fabry

Was sind die besonderen Herausforderungen, die Weidelgras in dieser Region mit sich bringt?

Jule Vorholzer: Weidelgras ist in Deutschland zwar noch nicht so verbreitet wie andere Ungräser, aber es gibt Hotspot-Regionen, in denen es ein riesiges Problem darstellt. Es kam hier im Altenburger Land über die Gräservermehrung auf die Flächen. Zudem haben die Landwirte bei der Windhalmbekämpfung oftmals unbemerkt das Weidelgras herausselektiert. Das führt zur Ausbildung von resistenten Weidelgras Biotypen.

Wie geht ihr konkret gegen das Weidelgras vor?

Jule Vorholzer: Wir haben eine Plattform ins Leben gerufen, um verschiedene Strategien zu testen. Dazu gehört die Verschiebung des Aussaattermins und die Anwendung von Herbiziden in Kombination mit unterschiedlichen Vorarbeiten. Wir haben interessante Erkenntnisse gewonnen, die zeigen, dass wir die Flächen sanieren können, und zwar schneller als beim Fuchsschwanz.

Welche Lehren können Landwirte aus euren Erfahrungen ziehen?

Jule Vorholzer: Die wichtigste Botschaft ist, dass eine Sanierung möglich ist. Der Aussaattermin spielt eine entscheidende Rolle. Wir konnten durch spätere Aussaaten den Druck von Weidelgras erheblich reduzieren. Zudem haben wir festgestellt, dass Glyphosat oder alternativ der Pflug notwendig ist, um die Altverunkrautung zu bekämpfen.

Wie sieht es mit der Fruchtfolge aus? Welche Rolle spielt sie in der Bekämpfung von Weidelgras?

Jule Vorholzer: Die Wahl der Wirkstoffe ist entscheidend, um Resistenzen zu vermeiden. In der Fruchtfolge können wir beispielsweise Propyzamid im Raps einsetzen, was sehr effektiv gegen Weidelgras und wenig Resistenz gefährdet ist. Es ist wichtig, jede Fruchtfolge genau zu planen und die Resistenzvermeidung im Blick zu haben.

Was rätst du Landwirten, die mit Weidelgras zu kämpfen haben?

Jule Vorholzer: Sie sollten die ersten Pflanzen ernst nehmen und frühzeitig handeln. Ignoriert man die ersten Weidelgras-Pflanzen, kann das schnell zu einem größeren Problem führen. Auch die Feldhygiene ist wichtig, um Eintragsquellen von Weidelgras zu minimieren.

Was können Landwirte tun, um von euren Erfahrungen zu profitieren?

Jule Vorholzer: Wir teilen unsere Ergebnisse über verschiedene Kanäle, darunter neben der Bayerwebseite auch  Fachvorträge und Broschüren. Es ist wichtig, dass Landwirte sich aktiv informieren und die Erkenntnisse in ihre Praxis integrieren.

Thomas Fabry: Vielen Dank für das Gespräch und die wertvollen Informationen!

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