Die Herbizidresistenz entwickelt sich zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung für den erfolgreichen Ackerbau. Laut einer Aufstellung des Julius-Kühn-lnstituts zählen vor allem die Ungräser Ackerfuchsschwanz und Windhalm, aber auch Weidelgras-Arten und Hühnerhirse, zu den Sorgenkindern.
Lesen Sie in diesem Artikel diese Themen:
- Wie entstehen Herbizidresistenzen?
- Übersicht befallener Getreideflächen
- Podcastfolge zur Herbstbehandlung
- Populationskreislauf bei Ackerfuchsschwanz
- Ungras- und Unkrautbekämpfung im Herbst
- Herbizid-Wirkung in der Pflanzenzelle
- Tipps & Maßnahmen für die Herbstbehandlung
- Erfahrungsbericht Mateno Duo
- Checkliste für den Herbst
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Agrar Magazin / Resistenzmanagement
Wie entstehen herbizidresistente Unkräuter?
Herbizidresistente Pflanzen reagieren – einfach gesagt – nicht mehr auf herkömmliche Pflanzenschutzmittel. Im Allgemeinen ist eine Resistenz eine natürlich vorhandene, vererbbare Eigenschaft einzelner Biotypen einer Unkrautart, die dazu führt, dass die Unkräuter sich unkontrolliert ausbreiten. Resistente Ackerfuchsschwanz- und Windhalmpopulationen entwickeln sich etwa dann, wenn sich bestimmte Biotypen auf ihre Umweltbedingungen gut anpassen können. Diese Resistenz gegen Pflanzenschutzmittel wird durch einseitige Pflanzenschutz- und produktionstechnische Maßnahmen begünstigt. Der Einsatz von Herbiziden mit steigender Intensität und gleichbleibenden Wirkstoffen begünstig die Herbizidresistenz ebenfalls deutlich.
Entscheidenden Beitrag leisten auch einseitige Anbausysteme mit engen Wintergetreidefruchtfolgen, reduzierter Bodenbearbeitung oder extremer Frühsaat.
Herbizidresistenz von Ackerfuchsschwanz und Windhalm in Deutschland im Jahr 2021
Podcastfolge zur Herbstbehandlung: Gleich anhören!
Einfluss der Herbizidwirkung auf den Populationskreislauf bei Ackerfuchsschwanz
Spritzmittel gegen Ackerfuchsschwanz werden immer häufiger eingesetzt. Doch wie die obige Abbildung zeigt, sollte das mit Bedacht geschehen, denn die Wirkungsänderung bei einem Ackerfuchsschwanz Herbizid hat entscheidende Auswirkungen auf den Besatz des Ungrases. Der innere Wirkungsring zeigt den Besatz mit Ackerfuchsschwanz bei gleichbleibender Wirkung – er bleibt unverändert. Doch schon bei einem Wirkungsverlust von -0,5% steigt der Besatz des Ungrases deutlich (roter Ring).
Gewinnt das eingesetzte Mittel gegen Ackerfuchsschwanz hingegen +0,5% an Wirkung, so geht auch der Besatz zurück (grüner Ring).
Ungras- und Unkrautbekämpfung im Herbst als effektiver Schutz
Die innovative Herbizid-Kombination – Pflanzenschutz Herbst
Wirkt immer der gleiche Mechanismus auf eine Ungraspopulation, steigt die Gefahr, dass sich resistente Pflanzen bilden. Doch die Herbstbehandlung kann dem hervorbeugen, besonders, wenn auf Wirkstoffkombinationen gesetzt wird.
Daher hat Bayer für die Unkrautbekämpfung im Herbst eine innovative Herbizid-Kombination entwickelt, die mit ihrem dreifach-Mechanismus ein effektives Mittel gegen Ackerfuchsschwanz und andere Ungräser bietet. Mit der Herbizid-Innovation Mateno® Forte Set und Mateno® Flexi Set steht somit ein weiterer Baustein im Kampf gegen Ungräser und Unkräuter zur Verfügung.
Die innovative Herbizid-Kombination verbindet die bewährten Wirkstoffe Diflufenican und Flufenacet mit einem weiteren Wirkstoff: Aclonifen. Somit wird im Herbst Pflanzenschutz um einen neuen Wirkmechanismus (HRAC Gruppe 32 – SDS) ergänzt. Während Aclonifen und Diflufenican hauptsächlich vom Spross der keimenden Pflanzen aufgenommen werden, um dort an unterschiedlichen Zielorten die Synthese von Carotinoiden zu hemmen, gelangt Flufenacet hauptsächlich an die Wurzeln. Dort hemmt der Wirkstoff die Bildung langkettiger Fettsäuren, wodurch lebensnotwendige Strukturen nicht ausgebildet werden können.
Die Kombination von drei statt zwei unterschiedlichen Wirkmechanismen macht somit das Unkrautspritzen im Herbst effektiver als zuvor.
Unkräuter wie Windhalm und Ackerfuchsschwanz mechanisch bekämpfen
Um Resistenzen wirksam vorzubeugen, ist eine Vielzahl weiterer Maßnahmen möglich, die individuell auf den Standort und den Betrieb zugeschnitten sein müssen.
- Einsatz einer vielgliedrigen Fruchtfolge mit einem ausgewogenen Anteil an Winter- und Sommerungen sowie Blatt- und Halmfrüchten. Der Anbau von Zwischenfrüchten im Herbst kann die Unkrautentwicklung zusätzlich bis in das kommende Frühjahr begrenzen.
- Scheinsaat ("falsches Saatbett"): der Acker wird frühzeitig saatfertig gemacht, wodurch Ungräser zum Keimen angeregt werden. Zwei bis drei Tage vor der Saat kann der aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz bekämpft werden..
- Ein später Saattermin von Wintergetreide begrenzt die Entwicklung von Ackerfuchsschwanz und Windhalm.
- Pflügen bei starker Verungrasung transportiert den Samen in tiefere Bodenschichten und hemmt deren Entwicklungsfähigkeit.
- Aufwandmengen, Applikationstechnik und Einsatzzeitpunkt von Herbiziden nur so verwenden, dass hohe Wirkungsgrade zu erzielen sind.
- Gezielter Wechsel der Wirkungsklassen
Erfahrungen mit dem Herbizid Mateno Duo
02:25
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Checkliste (PDF 24,98 MB)
für eine vielversprechende Herbstbehandlung
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