Ist es nun empfehlenswert, in einem der Gebiete mit normalem Ungrasdruck (Befallsdichte bis zu 30 Prozent) den Ackerfuchsschwanz wie andere auftretende Unkräuter zu behandeln? In jedem Fall! Landwirte sollten gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen ergreifen, denn Ackerfuchsschwanzsamen überstehen mehrere Jahre im Ackerboden und können zeitlich verzögert geradezu explosionsartig emporsprießen. Eine ständige gute Kontrolle der Getreidefelder ist daher unerlässlich, um eine Resistenzausbildung zu verhindern.
Das Problem der Ungrasverbreitung - besonders der resistenten Pflanzen - kann nicht allein von Herbiziden gelöst werden. Wichtig sind in diesem Zusammenhang die Grundsätze des Pflanzenbaus: Im Speziellen etwa normale ackerbauliche Maßnahmen wie mechanische Ungraskontrolle vor der Saat. Ziel muss sein, den Acker vor der Saat ungrasfrei zu haben.
Dann ist der Saattermin sehr wichtig. Grundsätzlich gilt: Je früher gesät wird, desto besser können sich Unkräuter entwickeln. Deshalb den Saattermin nach hinten schieben. Unser Herbizid-Experte Dirk Kerlen sagt weiterhin: „Eine große Rolle spielt auch die Fruchtfolge. Wird nur Wintergetreide und Raps angebaut, dann fördert das den Ackerfuchsschwanz. Deshalb ist es wichtig, Sommerungen einzubauen: Sommergetreide, Zuckerrüben, Mais. Außerdem ist eine anständige Bodenbearbeitung mit dem Pflug oder einem vergleichbaren Grubber eine sinnvolle Ergänzung im System. Wer das alles beherzigt, hat schon viel gewonnen.“
1 Die für das Kartenmaterial genutzten Daten basieren auf Einschätzungen von Bayer-Beratern für deren betreutes Gebiet aus dem Jahr 2021. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und statistische Korrektheit.