In Schleswig-Holstein ist Hinerk Scheel gespannt, ob seine Variante oder die von DEKALB-Berater Felix Tank mehr Ertrag bringt.
MILCHHOF SARLHUSEN
Bei Itzehoe in Schleswig-Holstein ist Hans Hinerk Scheel vom Milchhof Sarlhusen sicher, dass er gegen die Aussaatvariante von DEKALB-Berater Felix Tank gegenhalten kann. Der Betrieb mit ca. 350 ha arbeitet seit 4 Jahren mit DEKALB- Sorten um Futter für seinen Milchviehbestand zu produzieren. Dafür setzt er auf Sorten wie DKC 3350.
Richard Schicketanz und Paul Kompe haben die Aussaat früh im Jahr erledigen können.
SCHICKETANZHOF
Im sächsischen Muldental finden wir den Betrieb Schicketanz. Der Landwirtsbetrieb mit Direktvermarktung baut ca. 130 ha Mais an, der hauptsächlich für die Biogaserzeugung genutzt wird. In dieser Saison wurde die Maissaat für die Aktion variabel gelegt. Bereits seit 10 Jahren arbeitet DEKALB-Berater Wolfram Müller zusammen mit Betriesleiter Richard Schicketanz.
Das Team der Alfons Huber KG (Quelle: Firmenwebsite)
ALFONS HUBER KG
Das Familienunternehmen Alfos Huber KG ist ein Lohnunternehmen mit eigner Landwirtschaft aus Bayern.
Auf ca. 80 Hektar wird klassischer Ackerbau betrieben (Fruchtfolge Getreide, Mais und Raps). Die Fläche profitiert von der Lage: Die Gemeinde Halsbach liegt auf ca. 470 Meter hat eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von ca. 1.000 mm und einer Durchschnittstemperatur von 9,8° Grad. Alfons Huber ist überzeut, dass er mit seiner Erfahrung aus über 6.000 ha betreuter Fläche im Vergleich mit der Aussaat-Variante von DEKALB-Berater Leonhard Wiedenmann locker mithalten kann. Die beiden sind seit 15 Jahren in einem freundschaftlichen Kontakt und freuen sich, über die Erfahrungen aus der Aktion zu lernen.
Richard Schicketanz nutz auch Climate FieldView für seinen Maisanbau
Trotz kalter Temperaturen im April und vielen Tagen mit Niederschlägen konnte recht spät in den Gebieten ein Großteil der Maissaat in den Boden! Ende April plagten die Region von Felix Tank nachts noch Spätfröste, die Bodentemperaturen stiegen nur vereinzelt am Tag über die 8 Grad-Marke hinweg. So wurde beim Milchhof Sarlhusen ein Aussaattermin im Mai gewählt um die kalten Bodenbedingungen zu umgehen.
Viele Landwirte standen duch den folgenden Regen vor der Herausforderung, die letzten Maisflächen zu einem sehr späten Zeitpunkt zu legen.
Das Team Schicketanz hatte hingegen bereits im April die Maisaussaat im Boden. Für sie ist es bereits das zweite Jahr mit variabler Maisaussaat, sie nutzen auch digitale Angebote, wie z. B.Climate FieldView.
Zur Aussaat beim Team Wiedenmann/ Huber waren die Bedingungen am Sonntag den 23. April ideal, der Boden war oben abgetrocknet und im Saathorizont ausreichend feucht. Der Sortenschwerpunkt liegt im Körnermais RZ 250 bis 270, Ortsübliche Aussaatstärke 85 TKörner. Auf dem Versuchsacker in Edlthalham erfolgte die Aussaat mit der Sorte DKC 4162 einer neuen Körnermaissorte mit der Reifezeit 270. Als Sämaschine hat wurde die eigene Kverneland Optima HD e-drive mit RTK und section control verwendet. Somit wurde eine Teilflächenspezifische Aussaat überhaupt erst möglich.
In ClimateField View wurde mit dem hinterlegten Algorithmus die unten zu sehende Applikationskarte erzeugt. In den unterschiedlichen Farben sieht man die vier Zonen, die die vom System generierten Saatstärken anzeigen: Ihnen liegen unterschiedliche Ertragserwartungen zugrunde.
Als Vergleich dient die betriebsübliche Variante (grau gezeichnet) in diesem Fall mit 85.000 Körner/ha. Die Ertragserwartung vom Landwirt sind 14 Tonnen. Letztlich wird bei der Ernte dann diese Variante als Streifen separat verwogen um einen Vergleich zur ClimateField View-Vorgabe zu erhalten.
Bei Hans Hinerk Scheel in Sarlhusen stand bereits die erste gemeinsame Begehung bei Feldaufgang an. Dabei fíel Felix Tank auf, dass das Saatbett in diesem Jahr durch Steine und nasse Bedingungen etwas unebener ist als gewohnt. Die Bilder lassen klar unterschiedliche Reihenabstände durch die variable Aussaatstärke erkennen.
Unschöne Zwischenfälle gehören auch hier zum Alltag: Auf dem Maisacker neben der Climate FieldView-Fläche waren einige Wildschweine, die FieldView-Variante blieb allerdings unbesucht. (siehe Bilder). Zum Ende Mai hatte noch keine Pflanzenschutzanwendung statt gefunden.
Zurecht stolz: Die Spitzen des Mais berühren sich bereits. Der Reihenschluss ist ein wichtiger Schritt im Anbau.
Bereits am 23. Juni traf Leonhard Wiedemann bei der Huber KG auf seinen Partner Alfons. Die gewählte Maissorte DKC 4162 hat sich prächtig entwickelt und erreicht bereits jetzt über 100 cm Wuchshöhe. Damit wurde auch die alte Bauernweisheit "Am 07.07. soll der Mais 77 cm hoch sein." bereits in die Tasche gesteckt.
Trotz der kalten Startbedingungen beim Feldaufgang präsentiert sich die Sorte mit einer herrvorragenden Jugendentwicklung. Beide Varianten, (also vom Landwirt gewählte und Bayer-Variante) sehen momentan gleich aus. So, dass Alfons und Leonhard mit Spannung die weitere Entwicklung abwarten.
Unsere Partner blieben verschont, doch die aktuellen Unwetter haben in Bayern für Schäden gesorgt.
Im Spätsommer reifen die Bestände bei allen Partnern. Die Landwirte sind in diesem Jahr mit einer anspruchsvollen Getreideernte beschäftigt, erst wenn diese erledigt ist, sind die Gedanken wieder zu 100 Prozent bei der Kultur Mais. Die DEKALB-Berater konnten aber immer wieder nach dem Rechten sehen und geben uns Rückmeldung von den Zwischenständen.
In Bayern gibt es so z.B. Einblick in die Biomasse und Vegetationskarte der Huber KG: Die Monitoring Karte zeigt in den Roten Bereichen (Rand) einen deutlich geringere Biomasse. Auf der Vegetationskarte sieht man wie auch live im Feld die Bereiche mit fehlenden Nährstoffen oder zu viel Wasser und dadurch früher abreifende Pflanzen.
Berechnen Sie die Wäremesumme für Ihren Standort
Beim Drohnenrundflug über den Bestand hatte Felix Tank Unterstützung von Carolin Prall.
Der August ist mittlerweile rum und unsere Teilnehmer haben den Maisbestand immer wieder einmal kontrolliert. Jetzt befinden sich alle Bestände in der Phase der Abreife.
Um das volle Ertragspotenzial von Mais auszuschöpfen, streben Landwirte einen Trockensubstanzgehalt von 32 bis 35 Prozent an. In diesem Bereich sind je nach Sorte die Stärkebildung und die Stärkeeinlagerung abgeschlossen und auch der Rest der Pflanze ist noch gut verdaulich.
Der Kolben bestimmt zu einem großen Anteil den TS-Gehalt. Daher kann dieser als Indikator zur Bestimmung des Erntetermins genutzt werden. Die Beschaffenheit der Körner dient hierbei als wichtiger Bestandteil und gibt gute Rückschlüsse auf den Trockensubstanzgehalt. Die Körner sollten zur Silomaisreife am Ende der Teigreife sein, was bedeutet, dass das Korninnere teigartig und nur durch starken Druck zwischen den Fingern ein schwacher Saftaustritt am Korn zu erkennen ist. In diesem Stadium liegt die Korntrockenmasse zwischen 50 und 60 %. Der Trockensubstanzgehalt im Kolben ist etwas niedriger, da die Spindel mit einer höheren Restfeuchte Einfluss nimmt.
Übersicht über die Reifegrade und optimalen Erntezeiträume beim Mais
Alfons Huber ist mit der Entwicklung zufrieden. Das Schaubild können Sie im Artikel herunterladen.
Beim Milchhof Sarlhusen kann der Kollege Felix Tank gute Eindrücke vom Mais zeigen, die evtl. schon verraten, welche Aussaatvariante und Technik die Nase vorn hat. Er hat uns die Biomasse-Karte zur Verfügung gestellt, auf der man deutlich Unterschiede zwischen der traditionellen Aussaat und der Variablen Aussaatstärke erkennen kann:
Das große Bild zeigt das wöchentliche Monitoring der Fläche vom Milchhof Sarlhusen am 09. September 2021:
Es ist gut zu erkennen, dass die Variable Ausaat tendenziell über mehr Biomasse verfügt!