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Agrar Magazin / Raps - Saatgut
Ursachenforschung nach der Rapsernte: Warum liegt der Ertrag hinter den Erwartungen zurück? Welche Schädlinge und Krankheiten haben dabei eine wesentliche Rolle gespielt? Die Stoppelbonitur kann nützliche Hinweise geben – um für die nächste Rapssaison bessere Entscheidungen treffen zu können.
In diesem Artikel finden Sie einen Überblick über die bedeutendsten Schädlinge und Krankheiten im Raps, die bei einer Bonitur in der Stoppel ermittelt werden können. Eine Bonitur umfasst dabei alle Beobachtungen am Phänotyp einer Pflanze, wie beispielweise die Färbung des Stängelmarks.
/// Schädlinge
Kleine Kohlfliege
Schaden durch die Larve:
Fraß nur an der Wurzel
Fraß nur an der Wurzel
- Auswinterung
- Verkümmern/Absterben der Pflanze
Schwarzer Kohltriebrüssler
Schaden durch die Larve:
Bohren sich zum Vegetationskegel und fressen dort bis zum Frühjahr
Bohren sich zum Vegetationskegel und fressen dort bis zum Frühjahr
- Zerstörung des Haupttriebs
- Kümmerwuchs, vermehrte Seitentriebbildung
- Auswinterung möglich
Gefleckter Kohltriebrüssler
Schaden durch die Larve:
Bohren sich in den Stängel, fressen dort am Stängelmark
Bohren sich in den Stängel, fressen dort am Stängelmark
- Befall äußerlich schwer zu erkennen (leicht aufgewölbte, vernarbte Eiablagestellen an Unterseite der Blattstiele)
- Bei Starkbefall gehemmtes Wachstum, Abknicken der Stängel
Rapserdfloh
Schaden durch die Käfer:
Loch- und Fensterfraß an Keim- und ersten Laubblätter
Schaden durch die Larve:
Bohr- und Minierfraß in den Blattstielen bis hin zum Vegetationspunkt
Rapsstängelrüssler
Schaden durch die Larve:
Bohren sich in den Stängel, fressen dort am Stängelmark
Bohren sich in den Stängel, fressen dort am Stängelmark
- S-förmige Krümmung
- Aufplatzen der befallenen Stängel besonders bei Frost (nicht zu verwechseln mit Frostrissen!)
- Wachstumsstörungen, Stauchungen
- Verkümmerter Haupttrieb, vermehrt schwache Seitentriebe mit verzettelter Blüte
/// Krankheiten
Cylindrosporium
Längliche Stängelflecken mit braunem Rand und Querrissen, nicht zu verwechseln mit Frostrissen
Sklerotinia
- Symptome treten nach der Rapsblüte auf
- Sklerotien im Stängel („Hasenköttel“)
Phoma
Symptome am Wurzelhals meist erst im Frühjahr ersichtlich: Vermorschung, Einschnürung → sog. Umfaller
Vorgehen bei der Stoppelbonitur:
- Pflanzen ausgraben
- Aufschneiden von Hypokotylen und/oder Pfahlwurzeln
- Untersuchung von Vorhandensein/Abwesenheit von nekrotischem Gewebe
Querschnittsbeurteilung (Skala 1-6)
- keine Infektion, keine nekrotischen Bereiche
- erkranktes Gewebe bis zu 25 %
- erkranktes Gewebe 26-50 %
- Erkranktes Gewebe 51- 75%
- Erkranktes Gewebe > 75 % des Querschnitts ein, wobei das betroffene Gewebe wenig oder gar nicht eingeengt wird
- Erkranktes Gewebe nimmt 100% mit starker Verengung des befallenen Gewebes; Gewebe trocken und spröde; Pflanze abgestorben
Verticillium
- Infektion der Rapswurzel durch den bodenbürtigen Pilz im Herbst (oft lange ohne äußerliche Symptome)
- Zur Reife halbseitige wässrige Verfärbungen
- Stängelmark grauschwarz verfärbt (Mikrosklerotien)
