Agrar Magazin

Steckbrief
Nasse Ackerflächen

Wenn Saaten versinken

Frühjahr 2018: Land unter in Norddeutschland. Das Wasser steht den Bauern seit Monaten bis zum Hals. Auch Momme Volquardsen stellt der Dauerregen vor große Probleme. Seit Herbst kämpft der Landwirt gegen die Witterung. Die Felder sind zu weich. Staunässe und Pfützen führten dazu, dass die Herbstaussaat in seinem Betrieb im nordfriesischen Reußenköge pausieren musste. „Ein Wetter zum Abgewöhnen. Selbst mein 80-jähriger Nachbar hat so was noch nicht erlebt, sagt er“, erzählt Volquardsen „Wir konnten das Feld nicht bestellen, wie geplant.“ Stattdessen musste der Landwirt den kompletten Anbauplan umstellen.
Nur ein Drittel des Winterweizens konnte er ausbringen. Der Landwirt musste auf ertragsschwächeren Sommerweizen und -hafer und auf Sommerrüben ausweichen. Ein Großteil seiner Flächen ist zwar immer noch nicht bestellt. Doch für Volquardsen lautet die Devise: Füße stillhalten und auf besseres Wetter warten. „Grundbodenbearbeitung und Vorbereitung des Saatbeets haben wir bereits größtenteils erledigt. Aber es bringt nichts, krampfhaft den Boden zu drillen. Verschlammt der Regen wieder alles, müssen wir die Arbeit sonst doppelt und dreifach erledigen.“

20 %

weniger Einnahmen. Das ist der Wert, den der Betriebsleiter für 2018 erwartet.
Sobald das Land endlich trocken ist, will er die noch ausstehenden Saatbeete fertig machen, die Pflüge aufbringen, Dünger streuen und die Drillmaschine anwerfen. Noch ist der Landwirt optimistisch, dass die finanziellen Einbußen durch das schlechte Wetter überschaubar sein werden. Aber: Letztendlich hängt alles von der Witterung im Frühjahr ab. „Das kann glimpflich ausgehen oder auch ein Desaster werden“, so Volquardsen. Er rechnet 2018 mit finanziellen Einbußen von mindestens 20 Prozent.
Wenn Saaten versinken

Im Video-Beitrag erzählt Momme Volquardsen von der besonderen Situation.

02:12

Seine Existenz sieht Momme Volquardsen durch die anhaltende Regenperiode jedoch nicht gefährdet. Er ist auch für schlechte Zeiten gewappnet, denn sein Betrieb steht auf einem breiten wirtschaftlichen Fundament. Bereits seit 1926 bewirtschaftet seine Familie in vierter Generation das flache Marschland hinter dem Nordseedeich. Die 500 Hektar Ackerland sind die Haupteinnahmequelle der Familie – also der Anbau von Raps, Weizen, Hafer, Kartoffeln und Zuckerrüben. Daneben tragen fast 10.000 Legehennen, 1.000 Schweine und seit Kurzem auch ein Hofladen zum Einkommen der Familie bei. „Regionalität ist ein Verbrauchertrend, der uns neue Einnahmequellen erschließt. Bisher sind wir einer der wenigen Landwirte in der Region, die auf Direktvermarktung setzen.“ Gerade im Sommer rentiert sich der Hofladen in Bordelum. Touristen kaufen gerne Eier, Kartoffeln und Gemüse von Volquardsen.

Konsequent gegen den Ackerfuchsschwanz

Um seine Ernte zu optimieren, setzt der Landwirt zudem auf modernes Anbaumanagement auf seinen Äckern. So geht er konsequent gegen Unkräuter wie den Ackerfuchsschwanz vor, von dem die Marschböden besonders betroffen sind. Kein Wunder, denn der Getreideanteil in der Fruchtfolge ist hoch. „Stellenweise tritt der Ackerfuchsschwanz sehr massiv auf, aber wir haben die Sache im Griff.“ Nicht zuletzt dank einer vielseitigen Fruchtfolge. Neben Weizen und Gerste baut der Landwirt auch Raps, Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln an. Der Vorteil: Der Unkrautbesatz sinkt, die Resistenzbildung wird begrenzt und der Boden ist gesünder.

Pflanzenschutz mit Bedacht

Vorhandene Pflanzenschutzmittel setzt Volquardsen zudem behutsam und mit Bedacht ein. Wichtig: Die Wirkung muss optimal sein. Der Landwirt achtet deshalb darauf, dass der Boden feucht genug ist, wenn er die Mittel ausbringt. Nur so können die Wirkstoffe richtig über die Wurzeln aufgenommen werden. Und auch die Luftfeuchtigkeit muss stimmen, deshalb empfiehlt er eine Behandlung am frühen Morgen. „Jeder Kollege muss außerdem schauen, dass sich die Ackerfuchsschwanzsamen nicht durch Mähdrescher ausbreiten, die von Feld zu Feld fahren. Am besten die Maschinen bei jedem Standortwechsel reinigen“, rät Volquardsen.  

Einen Vorteil hat das schlechte Wetter für die Landwirte: Durch die späte Aussaat hat auch der Ackerfuchsschwanz weniger Chancen in diesem Jahr. „Wenigstens etwas“, findet der Landwirt.
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