Agrar Magazin / AgrarDialog

Regenerative Landwirtschaft
AgrarDialog

Landwirtschaft weitergedacht: von nachhaltig zu regenerativ

„Dieser Beitrag erschien am 19. September 2023 in der Frankfurter Allgemeine Zeitung“ 

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Als Unternehmen haben wir lange Zeit über nachhaltige, moderne Landwirtschaft unter dem Leitbild „mehr Output mit weniger Input“ gesprochen. Dieses Leitbild gilt auch heute noch – doch reicht es aus, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen? Wir als Bayer denken, es muss weitergedacht werden.
Der Anspruch einer nachhaltigen, modernen und zukunftsfähigen Landwirtschaft sollte nicht nur sein, Ressourcen zu schonen, sondern sie sollte sich auch als maßgeblicher Treiber begreifen, unsere natürlichen Grundlagen zu regenerieren und zu erneuern. Und genau das verstehen wir unter dem Begriff „regenerative Landwirtschaft“.

Was ist regenerative Landwirtschaft?

„Regeneration“ heißt zunächst einmal „Aufbau“ beziehungsweise „Wiederherstellung“. Es geht über Bewahren hinaus. Wir verstehen das Leitbild als ergebnis- und ertragsorientierte sowie ganzheitliche Ausrichtung der landwirtschaftlichen Produktion. Dies praktizieren viele Landwirtinnen und Landwirte in Teilen übrigens schon seit vielen Jahren. Wir brauchen jedoch noch mehr biodiversitätsfördernde Maßnahmen, wie breite Fruchtfolgen, Mischanbau, artenreiche Zwischenfrüchte sowie Blühstreifen am Feldrand. Zudem bringen an den Standort angepasste, widerstandsfähige Sorten und eine schonende Bodenbewirtschaftung viele Vorteile für die Natur.

All diese Maßnahmen müssen wir zunehmend zu einem ganzheitlichen System verflechten, dessen Ergebnis mehr ist als nur die Summe seiner Einzelteile. Ziel ist ein MEHR an Ertrag und ein MEHR an Nachhaltigkeit. Hierfür braucht die Landwirtschaft einen großen Werkzeugkasten.

Regenerative Landwirtschaft

Ideologisch geprägte Denkmuster, wie zum Beispiel „ökologisch versus konventionell“, bringen uns nicht weiter. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen: von Politik und Gesellschaft, welche die Rahmenbedingungen vorgeben, bis hin zu den Landwirtinnen und Landwirten, die in dem gegebenen Rahmen jeden Tag das Bestmögliche in der Praxis umsetzen. Und natürlich die Unternehmen der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette, die ihre spezifischen Kompetenzen zielgerichtet einbringen und dem Leitbild der regenerativen Landwirtschaft entsprechend weiterentwickeln müssen. Als Bayer begreifen wir uns hierbei als Mitgestalter und Vordenker.

Unsere Expertise, die wir als weltweit operierendes Agrarunternehmen beitragen, liegt in drei Bereichen: Pflanzenschutz, Saatgut und Digital. Unser Produkt- und Lösungsportfolio muss dem Maßstab der regenerativen Landwirtschaft Rechnung tragen, indem wir zum einen innerhalb dieser drei Bereiche nach immer besseren Lösungen forschen und zum anderen diese Lösungen übergreifend zu einem ertrags- und nachhaltigkeitsfördernden System für Landwirtinnen und Landwirte verknüpfen.

Was heißt das konkret?

Im Pflanzenschutz haben wir unseren Forschungsansatz in den letzten Jahren grundlegend umgestellt. Mithilfe Künstlicher Intelligenz designen wir Moleküle explizit um ihr Umwelt- und Humansicherheitsprofil herum, ohne dabei auf Wirkung zu verzichten. Zusätzlich setzen wir auf biologische Mittel, die das Portfolio im Pflanzenschutz ergänzen und um wichtige weitere Bereiche erweitern – zum Beispiel um die natürliche Stickstoff-Fixierung zur Reduktion des Düngerbedarfs.

Das geht Hand in Hand mit der Züchtung ertragreicher, gesunder Sorten, die heute bereits eine höhere Nährstoffeffizienz zeigen und zunehmend auch durch ihre angezüchtete Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressfaktoren, wie Hitze und Trockenheit, einen klimaresilienteren Pflanzenanbau ermöglichen.

Darüber hinaus entwickeln wir digitale Lösungen, die Landwirtinnen und Landwirten einen zusätzlichen Hebel geben, gezieltere und präzisere agronomische Maßnahmen zum richtigen Zeitpunkt auszuführen. Somit helfen wir der Landwirtschaft nicht nur ihren Ertrag zu steigern, sondern ihre agronomischen Praktiken im Sinne der regenerativen Landwirtschaft zu optimieren.

Wie geht es weiter?

All das sind Beispiele dafür, wie wir als Bayer unseren Beitrag zu einer regenerativen Landwirtschaft, die über das bloße Optimieren von Input und Output hinausgeht, leisten. Wir tun dies in enger Partnerschaft mit unseren Landwirtinnen und Landwirten.

Zum Ziel der regenerativen Landwirtschaft müssen auch Gesellschaft und Politik ihren Teil beitragen. Wer ehrlich will, dass die Agrarbranche den Herausforderungen unserer Zeit noch besser gerecht wird und auch die neu hinzugekommenen Krisen bewältigt, muss sie dazu auch in die Lage versetzen. Ein wissenschaftsbasiertes Zulassungssystem für Pflanzenschutzmittel, die zuverlässige Regulierung moderner Züchtungsverfahren und die Netzverfügbarkeit im ländlichen Raum sind dazu wichtige Eckpfeiler. Für diese Ansätze setzen wir als Bayer uns ein.
Am Ende sind Landwirtschaft und Umweltschutz zwei Seiten ein und derselben Medaille.

Karin Guendel Gonzalez, Geschäftsführerin der Bayer CropScience Deutschland GmbH
Lassen Sie uns ideologische Differenzen überwinden und die besten Ansätze aus allen Arten der Landwirtschaft im Sinne einer regenerativen Landwirtschaft zusammenbringen.
Karin Guendel Gonzalez, Geschäftsführerin der Bayer CropScience Deutschland GmbH
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