Agrar Magazin / Mais - Pflanzenschutz

TBA-Entscheidungshilfe 2022
Mais - Pflanzenschutz

Einschränkungen für Terbuthylazin (TBA) – Herbizidstrategie anpassen

Seit der Saison 2023 müssen Maisanbauer die Anwendungsbestimmung NG362 beachten: Produkte mit dem Wirkstoff TBA dürfen innerhalb eines Dreijahreszeitraumes auf derselben Fläche nur einmal mit maximal 850g TBA pro Hektar angewendet werden. Dies gilt auch für Produkte, die sich bereits im Markt befinden sowie zurückliegende Anwendungen.
Entscheidungshilfe TBA-haltige Maisherbizide 2024
Entscheidungshilfe TBA-haltige Maisherbizide: Prüfen Sie mit Hilfe unserer Übersicht, welche Maisherbizidstrategie für Sie dieses Jahr in Frage kommt.
Viele Mais anbauende Betriebe mussten daher bereits ihre Herbizidstrategie anpassen – je nachdem ob sie 2022 und/oder 2021 bereits TBA eingesetzt haben. Kai Färber, Bayer-Beratungsmanager Team Ost, und Bernhard Meyer, Bayer-Beratungsmanager Region Süd, sprechen über mögliche Alternativen:

Sehen Sie aufgrund der verschärften Auflagen Behandlungsprobleme für den Maisanbau?

Bernhard Meyer: Nein, das Herbizidportfolio für Mais deckt alle Eventualitäten gut ab. Zudem sind Herbizidstrategien ohne TBA-haltige Mittel nichts Neues für die südliche Region. In Bayern und Baden-Württemberg gibt es die Auflagen schon länger. Entsprechend haben wir mit den Wirkstoffkombinationen unserer Produkte bereits darauf reagiert.

Kai Färber: Herbizidstrategien ohne TBA-haltige Mittel haben im Gebiet Ost bisher eine untergeordnete Rolle gespielt. Daher hat die landwirtschaftliche Praxis hierzu bisher auch nur im geringen Umfang Erfahrungen sammeln können. Dennoch kann ich glücklicherweise sagen, dass unser Herbizidportfolio für Mais alle Eventualitäten gut abdeckt, auch TBA-freie.

Welche Produkte meinen Sie konkret?

Kai Färber: Ich spreche schwerpunktmäßig von MaisTer power, eines unserer ganz starken Herbizide mit einem breiten Wirkungsspektrum. Das Produkt ist TBA-frei. Es ist somit universell einsetzbar sowie bereits fertig formuliert und schon nach zwei Stunden regenfest.

Wird MaisTer power Ihren anderen Maisherbiziden den Rang ablaufen?

Kai Färber: Nein, ganz sicher nicht. Wie auch in einigen Gebieten in Deutschland ist der überwiegende Teil der Maisanbaufläche im Osten nicht von TBA-Restriktionen betroffen. Dort können wir fruchtfolgebedingt mit unseren TBA-haltigen Kombinationen Laudis Aspect Pack und MaisTer power Aspect Pack alle drei Jahre auf die Fläche kommen. Bei häufigerem Maisanbau bieten wir die TBA-freie Spritzfolge aus Adengo und Laudis an. Diese zeigt ein gleiches Niveau bei der Unkrautkontrolle, insbesondere in der Bekämpfung von Stiefmütterchen und Storchschnabel. Nur Adengo kann die Lücke, die Terbuthylazin hier hinterlässt, auch über eine nachhaltige Bodenwirkung schließen.

Steigende Auflagen und Einschränkungen verengen das Wirkungsspektrum. Wie schätzen Sie die Resistenzlage im Mais ein?

Bernhard Meyer: Wir beobachten aktuell zwei Entwicklungen. Zum einen treten neben den typischen Maisunkräutern Hühnerhirse, Schwarzer Nachtschatten und Knöterich-Arten vermehrt auch weiter Hirsearten, Ackerfuchsschwanz und Storchschnabel auf. Und ein häufiger Maisanbau in enger Folge führt zu hohen Dichten bei nur wenigen Arten. Diese Konzentration birgt die Gefahr von Resistenzbildungen. Wer solche Entwicklungen auf den Flächen feststellt, sollte neben einem häufigen Wirkstoffwechsel auch andere, nicht chemische Maßnahmen verstärkt in die Beratung oder sogar in sein Service-Angebot aufnehmen. Passt die Witterung für eine mechanische Maßnahme nicht, kann auch nach wie vor auf den Einsatz von Roundup im Vorauflauf zurückgegriffen werden.

Die Resistenzsituation im Mais ist noch nicht kritisch. Die Kombination vieler unterschiedlicher Wirkstoffe und die Einbindung agronomischer Aspekte in die Gesamtstrategie sorgen dafür, dass die Unkrautkontrolle im Mais auch in Zukunft beherrschbar bleibt.

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