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Fungizid

Fungizide sind wirkungsvolle Substanzen, sei es chemischer oder biologischer Natur, die sich darauf spezialisiert haben, Pilze und Sporen zu bekämpfen. Besonders im Bereich des Ackerbaus spielen sie eine entscheidende Rolle, da sie erfolgreich gegen verschiedene Krankheiten wie Fuß-, Blatt- und Abreifekrankheiten wie Septoria und Mehltau sowie Rosterkrankungen vorgehen.

Fungizid-Einsatz im Getreide

Wie genau funktionieren Fungizide? Fungizide greifen gezielt in den Stoffwechsel von pilzlichen Pathogenen ein, wodurch sie entweder deren Wachstum hemmen oder sie direkt eliminieren. Diese vielfältigen Wirkstoffe zielen auf unterschiedliche Punkte im Stoffwechsel der Pilze, auch als "Targets" bezeichnet. Dies geschieht oft durch die Hemmung oder Deaktivierung bestimmter Enzyme, die für den Pilz lebensnotwendig sind. Einige Wirkstoffe sind äußerst selektiv und blockieren spezifische Enzyme oder Enzymgruppen im Pilzstoffwechsel, während andere mehrere Stoffwechselreaktionen beeinträchtigen und daher weniger selektiv sind.

Wirkung von fungiziden Wirkstoffen

Ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal für fungizide Wirkstoffe ist, wie sie in die Pflanze aufgenommen und verteilt werden. Hier werden sie grob in drei Kategorien unterteilt: systemische, nicht-systemische und mesostemische Substanzen. Systemische Wirkstoffe dringen durch die äußere Wachsschicht der Pflanzenzelle, die sogenannte Kutikula, in die Pflanze ein.

Vollsystemische Wirkstoffe werden dann in der Regel innerhalb der Pflanze weitertransportiert, insbesondere in Richtung der oberen Teile der Pflanze. Dies geschieht jedoch nicht bei localsystemischen Substanzen. Um sicherzustellen, dass sie die Nutzpflanze nicht schädigen, hemmen sie ausschließlich pilzspezifische Stoffwechselfunktionen. Dadurch zielen sie in der Regel auf wenige und ähnliche Pilzarten ab. Ihr großer Vorteil liegt jedoch in ihrer Fähigkeit, Krankheitserreger in allen Entwicklungsstadien, sogar innerhalb der Pflanze, zu bekämpfen.

Bei selektiven systemischen Mitteln mit einem spezifischen Wirkungsmechanismus besteht jedoch die Gefahr, dass die Pilzschaderreger im Laufe der Zeit gegen diese Substanzen resistent werden. Daher wird eine abwechselnde Anwendung von Wirkstoffen mit unterschiedlichen Angriffspunkten empfohlen. In der Praxis sind systemische Fungizide, wie beispielsweise die Triazole, die am häufigsten verwendeten.

Nicht-systemische Substanzen hingegen können die Kutikula nicht durchdringen und bieten daher keinen Schutz innerhalb der Pflanze. Ihr Effekt ist auf die Keimung und das Keimschlauchwachstum des Pilzes begrenzt. Aufgrund der leichten Abwaschbarkeit durch Regen müssen diese Fungizide oft wiederholt angewendet werden. Obwohl sie ein breites Wirkungsspektrum haben, sind sie aufgrund ihrer Nachteile und geringen Umweltverträglichkeit zunehmend seltener im Einsatz.

Mesostemische Wirkstoffe sind eine besondere Gruppe von Fungiziden, die sich auf der Oberfläche der Pflanze gut ansammeln. Dort bilden sie ein Depot, aus dem kontinuierlich Wirkstoffe in die Pflanze abgegeben werden. Das Ergebnis ist eine besonders langanhaltende Wirkung. Die einzige bekannte Gruppe von Fungiziden mit mesostemischen Merkmalen sind die Strobilurine, die Ende der 90er Jahre eingeführt wurden.

Getreidekrankheiten bekämpfen

Um eine hohe Erntequalität und -quantität zu gewährleisten, müssen Landwirte jedoch eine Reihe von Herausforderungen bewältigen, darunter Pilzkrankheiten, die die Erträge erheblich reduzieren können. Eine wirksame Lösung zur Bekämpfung dieser Bedrohung sind Fungizide. Lesen Sie im Artikel "Getreidekrankheiten – Fungizid-Einsatz im Getreide" im Agrar-Magazin auf dieser Webseite.
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